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So war der „Tatort“Das große Vater-Sohn-Drama hatte seinen Reiz

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Die Saarbrücker Ermittler

Die Saarbrücker Ermittler

Der Fall

Im neuen „Tatort“ aus Saarbrücken musste das Ermittler-Quartett mehrere Tode aufklären, die zunächst scheinbar nichts miteinander zu tun hatten. In einer Villa lag die Leiche einer jungen Frau. Der mutmaßliche Täter, der schwerverletzt war, wurde ins Krankenhaus gebracht. Als dieser dort kurze Zeit später auf nicht natürliche Weise starb, war dem Team schnell klar, dass es um mehr als einen missglückten Einbruch ging.

Für „Tatort“-Fans

„Tatorte“ gibt es viele: klassisch, experimentell, spannend oder doch eher langweilig? In unserer Vorschau erfahren Sie immer bereits ab Samstag, wie der kommende „Tatort“ werden wird.

Direkt im Anschluss an jede Sendung am Sonntagabend folgt dann unsere „Tatort“-Kritik.

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Und dann wurde die Leiche von Roland Schürk (Torsten Michaelis) gefunden. Der Vater von Kommissar Adam Schürk (Daniel Sträßer) war erschossen worden. Suizid schien ausgeschlossen, die Waffe war aus mehr als einem Meter Entfernung abgefeuert worden. Und Adam war verschwunden.

Die Auflösung

Als Drehbuchautor eines Krimis steht man ja immer vor einer schwierigen Entscheidung. Wie originell darf man sein, ohne die Zuschauer zu verlieren? Hendrik Hölzemann entschied sich für einen gewagten Twist. 

Um sich an Adam zu rächen, inszenierte dessen Vater, der unheilbar krank war, seinen Suizid als Mord. Er lähmte den Sohn mit dem Gift eines Frosches, legte ihm seine Dienstwaffe in die Hand und schoss mit Hilfe eines Stockes, den er dann ins Feuer warf. 

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Für den anderen Mord war ein krimineller Anwalt verantwortlich, der ehemalige Gefangene zwang, für ihn Reiche auszurauben. Die überwachte er mit vorher installierten Kameras. Weil Roland Schürk Geld aus einem Raub versteckt hatte, war auch bei ihm eingebrochen worden. Die dabei installierte Kamera entlastetet schließlich Adam.

Die Kommissare

Im dritten Fall des neuen Teams aus Saarbrücken standen wieder einmal die beiden männlichen Ermittler im Mittelpunkt. Die Geschichte der beiden Freunde Leo (Vladimir Burlakov) und Adam wurde konsequent weitererzählt.

Leo hatte einst den gewalttätigen Vater von Adam niedergeschlagen, als dieser seinen Sohn fast zu Tode prügelte. Anschließend hatte Roland Schürk jahrelang im Koma gelegen. Dafür wollte er sich nun an Adam rächen.

Doch alle wussten eben auch, dass Adam seine Vater hasste. Ein starkes Mordmotiv. Leo war dann auch der Einzige, der nie an seinem Freund zweifelte, auch als alles gegen ihn sprach. 

Fazit

Die zweite Krimihandlung um den kriminellen Anwalt stand in diesem Fall eindeutig im Schatten von Adams Geschichte. Zwar war die Geschichte des inszenierten, fast perfekten Selbstmord-Mords einigermaßen verrückt, aber das Vater-Sohn-Drama hatte seinen Reiz.

Und auch der Geschichte der Freundschaft der beiden Kommissare folgte man gerne. Es ist aber gut, dass dieses Kapitel nun vorbei ist und neuen Geschichten Platz machen kann.

Esther Baumann (Brigitte Urhausen) und Pia Heinrich (Ines Marie Westernströer) waren auch im dritten Fall des Teams nicht viel mehr als Stichwortgeberinnen. Das muss sich in Zukunft dringend noch ändern.

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