Die Forderungen der Lokführer sind nachvollziehbar. Dagegen stehen die Auswirkungen des Streiks für Millionen Menschen, Industrie und Handel.
Leserbriefe zum BahnstreikZwangsschlichtung erforderlich?

Ein Schild im Berliner Hauptbahnhof weist auf den Bahnstreik der GDL hin.
Copyright: IMAGO/photothek
Dieser Streik ist völlig überzogen (23.1.) – Bahnstreik kann Millionen kosten (24.1.)
Arbeitskampf bei der Bahn: Streikrecht begrenzen
Die Freiheit des Einzelnen hat dort ihre Grenzen, wo die Freiheit anderer unangemessen eingeschränkt wird. Hier wird auch dem Streikrecht eine Grenze aufgezeigt. Für bestimmte Berufsgruppen, aktuell die Lokführer, wäre es daher sinnvoll, die Zwangsschlichtung einzuführen. Hier ist die Politik gefordert, denn von der Rechtsprechung ist bei der „Normenabhängigkeit“ deutscher Rechtsprechung keine Abhilfe zu erwarten. Es kann und darf nicht sein, dass eine kleine Berufsgruppe, abgesehen vom wirtschaftlichen Schaden, die Freiheit von Millionen Menschen torpediert. Roland Jansen Refrath
Bahnstreik: Weiter so, Claus Weselsky!
Hier stehen sich zwei „Tarifpartner“ gegenüber, die ungleicher nicht sein können. Während der Vorstand der Bahn mit Billigung des Aufsichtsrates – und damit des Bundes und der Bundesregierung – für „die Erreichung ihrer Geschäftsziele“ erhebliche Boni einfährt, wird dem arbeitenden Anteil der Bahn eine Arbeitszeitverkürzung und eine Lohnerhöhung nicht zuerkannt, die im 52-wöchigen, 24-stündigen Schichtdienst sich zum Teil anrempeln, anspucken und körperlich angreifen lassen müssen.
Die Bundesregierung sollte sich ihrer Gesamtverantwortung stellen und für das Wohl der Arbeitnehmer eingreifen! Das Management der Bahn hat in den letzten 20 Jahren dieses für die Volkswirtschaft wichtige Unternehmen abgewirtschaftet! Ich erkenne die Unbeugsamkeit des GDL-Chefs als eine wesentliche Größe für gewerkschaftliche Arbeit an. Weiter so! SPD, Grüne und der FDP-Bundesverkehrsminister sollten sich endlich ihrer Verantwortung für das Staatsunternehmen bewusst werden! Berend Neuen Köln
GDL nimmt Nachteile für Industrie und Umwelt durch Bahnstreik in Kauf
Dass sich der Bahnvorstand die Taschen vollstopft ohne entsprechende Gegenleistung, sprich Pünktlichkeit der Züge, Ausbau des Schienennetzes etc., ist eine Sache, aber dass dadurch die gesamte Industrie betroffen ist, die Leute auf umweltschädliche Transportmöglichkeiten ausweichen müssen und auch keine Möglichkeit besteht, durch Arbeitszeitverkürzung die erforderliche Personalaufstockung zu realisieren – das scheint die GDL nicht zu interessieren.
Warum werden solche Leute nicht ausgetauscht? Es gibt viele Beschäftigte, die froh sind, ein paar Überstunden zu machen. Sicher ist ein Dienst mit unterschiedlichen Arbeitszeiten stressig, aber einen sicheren Job zu haben, ist auch etwas wert. Roland Kierspel Köln
GDL-Streik: „Maßlos übertrieben und unverantwortlich“
Der erneute Aufruf der GDL zum Streik ist maßlos übertrieben, unverantwortlich und zerstört vernünftiges gesellschaftliches Miteinander. An Herrn Weselsky, dessen Interviews unerträglich sind, sieht man, wie gefährlich die Macht eines Größenwahnsinnigen ist. Norbert Wesseling Köln
Bahnstreik: Forderungen der GDL berechtigt
Es missfällt mir, dass in der Berichterstattung einseitig über die Streiks bei der Deutschen Bahn berichtet wird. Es kommen zu wenig sachliche Argumente in die Öffentlichkeit. 1. Es besteht ein geltendes Tarifvertragsgesetz, an das sich die Tarifparteien zu halten haben. 2. In diesem Gesetz sind Regeln für die Einigung im Tarifkonflikt festgelegt. 3. Tarifverträge haben eine befristete Geltungsdauer. Deshalb kommt es regelmäßig zu erneuten Verhandlungen zwischen den Tarifparteien.
4. In Artikel 9 Absatz 3 Grundgesetz ist das Streikrecht verankert als Hilfsmittel zur Durchsetzung der Forderung der Gewerkschaften als Arbeitnehmervertretung. 5. Es liegt nicht in der Hand von Herrn Weselsky, Streiks zu veranlassen. Dafür ist immer eine Zustimmung der organisierten Arbeitnehmer erforderlich. Herr Weselsky und die Gewerkschaft GDL sind keine Geiselnehmer der Öffentlichkeit.
6. Wer die Arbeitsbedingungen im unregelmäßigen Schichtdienst des fahrenden Personals der DB kennt, weiß um die physische und psychische Belastung der Beschäftigten. Darin begründet sich die mangelnde Attraktivität der Arbeitsplätze. Familienleben ist unregelmäßig und kaum organisierbar. 7. Deshalb ist die Reduzierung der wöchentlichen Arbeitszeit auf 35 Wochenstunden durchaus gerechtfertigt. Auch bei vollem Lohnausgleich. Die Löhne sind nämlich relativ niedrig für die herausfordernde Arbeit. Letztlich entsteht dadurch mehr Entgelt-Gerechtigkeit und Attraktivität für diesen anstrengenden Beruf. Michael Schoofs Köln
Bahnstreik: GDL-Forderungen völlig unangemessen
Herrn Weselsky ist es sehr wohl bewusst, dass die DB auf seine Forderung nach einer Arbeitszeitverkürzung auf 35 Wochenstunden bei vollem Lohnausgleich nicht eingehen kann. Die DB kann sich die dafür zusätzlich benötigten Lokführer nicht aus dem Ärmel schütteln, zumal sie schon jetzt auf Kante fährt. Die Durchsetzung der GDL-Forderung würde zwangsläufig zu einem Ausdünnen der Fahrpläne sowohl für den Personenverkehr als auch für den Güterverkehr führen.
Sowohl die Politik als auch die Wirtschaft fordern händeringend einen Ausbau des ÖPNV und des Güterverkehrs auf der Schiene, um durch eine Entlastung des Individualverkehrs den Klimaschutz zu fördern. All diese Zwänge scheinen Herrn Weselsky völlig gleichgültig zu sein. Er will nicht sachlich verhandeln, sondern nur seine Tarifziele um jeden Preis durchsetzen. Dabei ist ihm der volkswirtschaftliche Schaden offenbar nicht bewusst oder einfach nur egal. Unter der Führung von Herrn Weselsky ist die GDL kein fairer Tarif- und Verhandlungspartner der DB. So kann und darf es nicht weitergehen. Karl-Heinz Welteroth Köln
Weselsky: Gespür für faire Tarifverhandlungen verloren
Endlich ein längst überfälliges Hinterfragen, welches Spiel der Vorsitzende der GDL – Claus Weselsky – mit den Lokführern treibt. In dem Tarifvertrag für Lokführer, die die GDL bereits mit „Fair Train“ abgeschlossen hat, ist eine Wochenarbeitszeit von 38 Stunden vereinbart. Und wenn er die Bahn zwingt, jetzt die 35-Stunden-Woche zu akzeptieren, kann er natürlich seine Leiharbeiter billiger anbieten.
Nach den Worten von Weselsky ist „Fair Train“ eine Kampfansage an den Vorstand der DB. Und das muss man bei Weselsky wörtlich nehmen. Und wer sitzt im Aufsichtsrat und Vorstand von „Fair Train“? Nur seine bisherigen GDL-Gefolgsleute. Man kann nur hoffen, dass die Lokführer dieses Doppelspiel endlich erkennen. Weselsky hat inzwischen jedes Gespür für faire Tarifverhandlungen verloren. Albrecht Aurand Köln
Bahnstreik: Frechheit gegenüber Bahnkunden
Dieser Streik ist eine Frechheit gegenüber den Bahnkunden. Stellt schnell auf autonomes Fahren um, dann hat dieser Zirkus ein Ende. Anne Müller Köln
Bahnstreik: Streikbeginn in Absprache mit DBB-Chef
Da zettelt der GDL-Vorsitzende Weselsky einen weiteren Streik für Lokführer an, um kürzere Arbeitszeiten zu erkämpfen. Kurz vorher hat er noch schnell eine Leiharbeiter-Firma unterstützt, die der DB noch teurere Bahnmitarbeiter anbietet. Und der Höhepunkt der Ignoranz: Er vereinbart auch noch ein Stillhalte-Abkommen mit DBB-Beamtenbund-Chef Ulrich Silberbach, um dessen DBB-Tagung nicht zu stören und verschiebt daher den Streik-Beginn auf Mittwoch.
Diese Kumpelei ist doch, milde ausgedrückt, unanständig! Dass sehr viele Kolleginnen und Kollegen eine deutlich längere Arbeitszeit haben und pünktlich zur Arbeit kommen müssen, stört Herrn Weselsky offenbar nicht im Geringsten. Schämen sich die Herren Weselsky und Silberbach eigentlich gar nicht?Dieter Nahnsen Niederkassel
„Weselsky geht es um sein Image“
Gibt es in Deutschland keine Institution, die diesen selbstverliebten Narzissten Weselsky in die Schranken weist? Diesem Herrn geht es doch gar nicht um die Lokführer, sondern nur um sein Image. Dass er gar nicht willens ist zu verhandeln, hat er klargemacht, als er sagte, er werde die Bahn in die Knie zwingen. Es hat keiner etwas gegen eine Gewerkschaft und einen Streik, aber was dieser Herr veranstaltet, ist schon Nötigung und gehört geahndet. Für den volkswirtschaftlichen Schaden, den er verursacht, scheint sich in Berlin keiner zu interessieren. Wo versteckt sich Wirtschaftsminister Habeck? Der müsste Herrn Weselsky mal die Leviten lesen. Hans Schiefen Hennef
Bahnstreik: Überzogene Forderungen
Claus Weselsky gehört sicherlich nicht zu den beliebtesten Menschen in Deutschland, und wenn er auf den Stress der Lokführer abhebt, bin ich der Meinung, dass Busfahrer viel mehr Stress haben. Der Lokführer sitzt sicher in seiner Fahrerkabine, der Busfahrer muss sich Pöbeleien von Fahrgästen gefallen lassen, muss durch zugeparkte und enge Straßen lavieren – Probleme, die ein Lokführer nicht hat.Ingrid Heim Troisdorf