Kommentar zum KlimaschutzWir müssen selbst handeln – die Ampel tut es nicht

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Land unter am Kyffhäuser. Oberhalb der Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt sind riesige Flächen überflutet. Tagelange Regenfälle und Tauwetter in den Gebirgen haben zu Hochwasser in Flüssen und Bächen geführt.

Land unter am Kyffhäuser. Oberhalb der Talsperre Kelbra in Sachsen-Anhalt sind riesige Flächen überflutet. Tagelange Regenfälle und Tauwetter in den Gebirgen haben zu Hochwasser in Flüssen und Bächen geführt.

Das Hochwasser in vielen Teilen Deutschlands stützt die These von der Zunahme der Starkwetterereignisse durch die Klimakrise. Die Ampelkoalition versagt erneut dabei, die Bevölkerung mitzunehmen.

In vielen Familien dürfte über die Weihnachtsfeiertage auch das Hochwasser in großen Teilen Deutschlands diskutiert worden sein. Ist doch nur das Wetter – wenn es viel regnet, gibt’s halt viel Wasser, werden einige argumentiert haben. Tatsächlich kann nicht jede Wetterkapriole auf den Klimawandel geschoben werden. Doch längst ist unstrittig, dass die Erderwärmung die Häufigkeit von Extremwetter wie Starkregen erhöht. Der Mechanismus ist leicht zu verstehen: Eine wärmere Atmosphäre kann mehr Wasserdampf aufnehmen als eine kältere, weshalb Niederschläge kräftiger werden können.

Gleichzeitig dürfte vielerorts auch über die zum Jahresanfang steigenden Preise für fossile Brennstoffe wie Gas, Diesel und Benzin gesprochen worden sein. Ursache ist diesmal nicht der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine, sondern die von der Ampel beschlossene deutliche Anhebung des CO2-Preises. Dabei haben es die Koalitionäre mit ihrem unsäglichen Haushaltsstreit geschafft, das sehr sinnvolle Instrument zur Begrenzung der Erderwärmung zu diskreditieren.

Denn eigentlich sollte der steigende CO2-Preis durch ein Klimageld kompensiert werden. Doch nun stopft die Ampel mit den Zusatzeinnahmen Haushaltslöcher, während das Klimageld auf die lange Bank geschoben wird. Nur die technischen Voraussetzungen dafür würden in dieser Wahlperiode geschaffen, ließ Finanzminister Christian Lindner wissen.

Das ist ein schwerer Fehler, schließlich wäre die Kombination aus CO2-Preis und Klimageld ein wichtiges Instrument, um nach dem Fiasko mit dem Heizungsgesetz die Bevölkerung beim Kampf gegen die Erderwärmung wirklich mitzunehmen. Klimaschutz, so die einfache Botschaft, zahlt sich sofort aus – im eigenen Portemonnaie. Nun bleibt nur die Hoffnung, dass die Menschen das aktuelle Hochwasser als Warnung erkennen und ihren Beitrag zum Klimaschutz leisten – trotz der inzwischen schwer erträglichen Ampelkoalition.

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