Drei frühere Mitglieder der aufgelösten Terrorgruppe RAF waren Thema in der ZDF-Sendung am Mittwochabend.
„Aktenzeichen XY“Mehr als 150 Hinweise zu gesuchten RAF-Rentnern eingegangen
Bei „Aktenzeichen XY... ungelöst“ stand die inzwischen aufgelöste Terrorgruppe Roten Armee Fraktion im Mittelpunkt. Nach der ZDF-Sendung haben die Ermittler 161 Hinweise zu drei früheren Mitgliedern der Rote-Armee-Fraktion (RAF) erhalten. Diese Hinweise an das Landeskriminalamt Niedersachsen würden nun ausgewertet, teilte die Staatsanwaltschaft Verden am Donnerstag mit.
Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Koray Freudenberg, appellierte auch an Unterstützer der Beschuldigten, mit der Staatsanwaltschaft in Kontakt zu treten. „Wir können von Glück sprechen, dass bisher niemand getötet wurde“, sagte Freudenberg.
Fahndung nach gefährlichen RAF-Terroristen wird bei „Aktenzeichen XY“ intensiviert
Den Beschuldigten Ernst-Volker Staub, Daniela Marie Luise Klette und Burkhard Garweg werden unter anderem versuchter Mord sowie eine Serie von schweren Raubüberfällen vorgeworfen. Die gesuchten ehemaligen RAF-Terroristen sind bereits in den 1990er-Jahren untergetaucht. DNA-Spuren brachten die Ermittler darauf, dass die drei für Raubüberfälle auf Geldtransporte und Supermärkte im Zeitraum zwischen 1999 und 2016 verantwortlich sein könnten.
Von insgesamt zwölf Raubstraftaten ist die Rede. Die Tatorte lagen demnach in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.
Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Überfälle nicht politisch motiviert waren. Die Beschuldigten sollen die Taten begangen haben, um an Geld zu gelangen. Weitere Überfälle in der Zukunft seien möglich.
„Aktenzeichen XY... ungelöst“: 52 Hinweise zur RAF-Rentner eingegangen
Einen Fahndungsaufruf mit Bezug zu der „Aktenzeichen XY... ungelöst“-Sendung im ZDF hatten die Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt Niedersachsen vorab am Freitag veröffentlicht. Vor der Ausstrahlung meldeten die Behörden bereits, dass 52 Hinweise eingegangen seien, die weitere Ermittlungen erforderlich machten.
Für Hinweise, die zu einer rechtskräftigen Verurteilung der Täter führen, ist eine Belohnung von insgesamt 150.000 Euro ausgesetzt, schreibt das LKA und weist auf die Möglichkeit hin, sich auch vertraulich und anonym an die Polizei zu wenden.
Staub, Klette und Garweg werden der sogenannten dritten RAF-Generation zugeordnet. Vertreter der Generation sollen den damaligen Chef der Deutschen Bank Alfred Herrhausen und den Treuhand-Chef Detlev Karsten Rohwedder umgebracht haben. Die RAF wurde 1998 aufgelöst. (mbr/dpa)