MesserattackeMann sticht um sich und tötet vier Polizisten

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Polizei Frankreich

Bewaffnete Polizisten und Soldaten patrouillieren, nachdem sich eine Messerattacke ereignet hat. (Archivbild)

Paris – Bei einer Messerattacke in der Pariser Polizeipräfektur sind laut französischen Medien insgesamt fünf Menschen getötet worden. Vier Polizisten seien ums Leben gekommen, auch der Angreifer sei tot, berichteten die Nachrichtensender BFMTV und Franceinfo am Donnerstag. 

Karte Paris Messerangriff

Die Karte zeigt den Tatort in Paris.

Innenminister Christophe Castaner hat nähere Angaben zum mutmaßlichen Täter gemacht. Der Mann sei ein 45 Jahre alter Angestellter in der Verwaltung gewesen und zuvor nie negativ aufgefallen, sagte Castaner am Donnerstag vor der Polizeistation in der französischen Hauptstadt. Der mutmaßliche Täter habe seit 2003 in der Polizeipräfektur gearbeitet. BFMTV berichtete, wahrscheinlicher Hintergrund der Tat sei ein interner Konflikt innerhalb der Polizeibehörde. Der Bereich in der Nähe der Kathedrale Notre-Dame wurde weiträumig abgesperrt. Laut BFMTV kam Innenminister Christophe Castaner zum Tatort.

Emmanuel Macron besucht den Pariser Tatort

Die Tat ereignete sich gegen 13.00 Uhr in der Polizeipräfektur. Der mutmaßliche Täter habe ein Keramikmesser benutzt, berichtete BFMTV. Er sei nach dem Angriff erschossen worden. Die Polizei nahm zunächst keine Stellung zu den Berichten. Die Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo bestätigte jedoch auf Twitter, dass bei dem Angriff in der Polizeipräfektur „mehrere Polizisten“ ums Leben gekommen sind.

Wenig später besuchte auch Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron den Tatort. Macron habe den Mitarbeitern der Polizeistation seine Unterstützung und Solidarität bekundet, hieß es am Donnerstag aus Élyséekreisen. Er wurde demnach von Innenminister Christophe Castaner und dem französischen Innenstaatssekretär Laurent Nuñez begleitet. Der Präsident sei gut 35 Minuten bei der Polizeipräfektur gewesen.

Medienbericht: Seit Jahresbeginn gab es bei der Polizei 50 Suizide

Erst am Mittwoch hatten Tausende Polizisten in Paris für bessere Arbeitsbedingungen protestiert. Mehrere Gewerkschaften hatten zu dem „Marsch der Wut“ im Osten der Hauptstadt aufgerufen. Nach Angaben der Organisatoren, der Polizeigewerkschaft Unité SGP Police, waren in Paris rund 27.000 Polizisten auf die Straßen gegangen. Wie der Radionachrichtensender Franceinfo berichtete, gab es in der Polizei seit Jahresbeginn rund 50 Suizide. (dpa)

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