Sensationeller FundArchäologen entdecken mehr als 20.000 Jahre alte Steintafeln mit Pferdebild

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This photo taken on March 30, 2023 in Nimes on a computer screen shows an engraved plaque representing an isolated horse profile dating from the very beginning of the Magdelanian (- 20,000 years), during the presentation of a discovery by a team of Inra archaeologists during excavations at the Bellegarde site, south of France. (Photo by Pascal GUYOT / AFP)

Ein Pferdekopf ist ganz klar auf der Steintafel zu erkennen.

Forscher in Südfrankreich haben bei Ausgrabungen einer Überraschunge erlebt.

Sensationelle Entdeckung in Frankreich: Bei Ausgrabungen in dem Dorf Bellegarde in Südfrankreich haben Archäologen zu ihrer Überraschung in Stein eingravierte Darstellungen von Pferden entdeckt. Der Ort sei offenbar bereits vor etwa 20.000 Jahren vor Christus besiedelt gewesen, erklärten Spezialisten des französischen Archäologie-Instituts Inrap am Donnerstag vor Journalisten.

Die gefundenen Abbildungen von Pferden seien „besonders selten in Südostfrankreich - und völlig unerwartet vor den Toren der Camargue“, sagte der Leiter des Ausgrabungsprojekts, Vincent Mourre. Die Gravuren gehören demnach „zu den ältesten bekannten Werken“ dieser Kultur der Altsteinzeit.

Sensationeller Fund auf Mülldeponie in Frankreich

Nach den Erkenntnissen der Experten entstanden sie im gleichen Zeitraum wie die berühmten Steinzeitmalereien in der zum Unesco-Weltkulturerbe zählenden Höhle von Lascaux im Westen Frankreichs. Die Forscher waren erstmals im Jahr 2015 in die Weinbau-Region Costières de Nîmes in Südfrankreich gerufen worden - auf dem Gelände einer entstehenden Mülldeponie stießen sie schließlich auf eine urzeitliche Jägersiedlung.

Der etwas höher gelegene Ort Bellegarde eignete sich ihren Angaben zufolge vermutlich aufgrund einer nahe gelegenen Wasserquelle als Zwischenstopp von Nomadenvölkern. Zudem bot er demnach wohl einen guten Blick auf die wilden Pferdeherden, die durch die tiefer gelegene weite Ebene der Camargue zogen.

Archäologen sind von überraschendem Fund angetan

Während der darauffolgenden elfmonatigen Ausgrabungen förderten die Archäologen rund 100.000 Gegenstände aus geschliffenem Feuerstein wie Waffen und Werkzeuge zutage sowie Tierknochen und Muscheln, die vermutlich als Schmuck dienten. Einige der Funde sind mehr als 22.000 Jahre alt.

Als besonders bewegend beschrieben die Forscher den Moment, als sie beim Säubern der gesammelten Objekte zwei kleine Kalksteintafeln mit eingravierten Pferdeprofilen in den Händen hielten - und darin deutlich Augen, Mähne und das Maul zu erkennen gewesen seien. (mbr/afp)

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