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Haftbefehl erlassen
14-Jähriger soll zwölfjährigem Freund in den Kopf geschossen haben

2 min
Eine Luftaufnahme zeigt den Ort Dietingen in Baden-Württemberg.

Eine Luftaufnahme zeigt den Ort Dietingen in Baden-Württemberg. Ein 14-Jähriger soll dort auf seinen zwei Jahre jüngeren Freund geschossen haben. (Archivbild)

Der Junge war am Sonntag mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik nach Stuttgart geflogen worden. Sein Zustand ist unklar. 

Nach einem Schuss auf einen Zwölfjährigen im baden-württembergischen Dietingen ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen eines versuchten Tötungsdelikts. Es habe sich um eine Gewalttat gehandelt, teilte die Polizei in Konstanz auf Anfrage mit. Gegen einen Jugendlichen sei Haftbefehl erlassen worden. Wie Staatsanwaltschaft und Polizei mitteilten, habe sich ein dringender Tatverdacht wegen des Vorwurfs der versuchten Tötung gegen ihn ergeben.

Der Junge war am Sonntag (15. Dezember) mit schweren Kopfverletzungen in eine Klinik nach Stuttgart geflogen worden. Er sei anschließend mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Stuttgart gebracht worden, berichtete der SWR. Der Vorfall ereignete sich demnach in einem Wohnhaus in Dietingen.

Dietingen: Junge mit schweren Kopfverletzungen in Klinik geflogen

Über den aktuellen Gesundheitszustand des mit dem Schuss am Kopf verletzten Zwölfjährigen gibt es weiterhin keine Informationen. „Sein Zustand ist unklar“, zitierte die „Bild“-Zeitung am Dienstag einen Verwandten des Jungen. „Wir warten auf Nachricht von den Ärzten.“

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur soll ein Freund des Zwölfjährigen den Schuss abgegeben haben. Er soll 14 Jahre alt sein. Dies wollten Polizei und Staatsanwaltschaft weder dementieren noch bestätigen.

14-jähriger Freund unter Tatverdacht nach Gewalttat in Dietingen

Mit weiteren Informationen sei im Laufe des Tages zu rechnen, zitierte „Bild“ einen Sprecher der Staatsanwaltschaft in Rottweil. „Wir ermitteln wegen eines versuchten Tötungsdelikts“, erklärte Robin Schray demnach.

Nach dem Bericht der Zeitung war die örtliche Polizei am Wochenende erneut mit einem Großaufgebot an den Wohnorten des Zwölfjährigen und des mutmaßlichen Schützen im Einsatz. Auch Spürhunde seien dabei zum Einsatz gekommen, hieß es weiter.  

Mehr Gewalt unter Jugendlichen in den letzten Jahren

Gewalt unter Jugendlichen hat in Deutschland in den letzten Jahren zugenommen. So registrierten die Schulen in Nordrhein-Westfalen im Jahr 2022 rund 5.400 Gewaltdelikte. Im Vergleich zu den Zahlen aus dem Jahr 2019 ist das ein Anstieg um mehr als die Hälfte, während die Schülerzahl in dem Zeitraum nur um ein Prozent angewachsen ist.

Ein Anstieg der Gewaltdelikte ist jedoch nur in den letzten Jahren zu verzeichnen. In den vergangenen 20 Jahren ist die Jugendkriminalität bundesweit gesunken und hat sich statistisch fast halbiert. Jugendliche wachsen heute im Durchschnitt also gewaltfreier auf als vorherige Generationen. (das/dpa)