Donald Trump ist sauer und spricht von „finstere Ereignisse“ im UN-Hauptquartier. Dass Melania sich nicht schwer verletzt habe, sei ein „Wunder“.
Nach Vorfall in UN-HauptquartierTrump wittert „dreifache Sabotage“ und fordert Nachspiel

Donald Trump verlässt die Generalversammlung der Vereinten Nationen.
Copyright: Getty Images via AFP
Donald Trump hat nach seinem Besuch im UN-Hauptquartier in New York, bei dem er Anschuldigungen gegen die Vereinten Nationen erhoben hatte, nachgelegt. Der US-Präsident fordert nach Zwischenfällen, die er als „dreifache Sabotage“ während seines Besuchs bei der Generalversammlung der Vereinten Nationen am Dienstag bezeichnet hat, eine Untersuchung.

US-Präsident Donald Trump und First Lady Melania Trump schauen sich irritiert um, nachdem die Rolltreppe plötzlich stehen bleibt.
Copyright: Stefan Jeremiah/AP/dpa
Trump war nach Betreten des UNO-Hauptquartiers in New York zunächst mit seiner Frau Melania abrupt auf der Rolltreppe stehen geblieben. Zudem bemängelte er einen Ausfall des Teleprompters sowie Probleme mit der Tonanlage. In den sozialen Medien behauptet der 79-Jährige nun, diese Aneinanderreihung von technischen Pannen sei kein Zufall. Es habe sich viel mehr um absichtliche Handlungen gehandelt, um ihn zu untergraben.
Donald Trump bezeichnet Besuch bei den Vereinten Nationen als „Wahre Schande“
„Gestern ereignete sich bei den Vereinten Nationen eine WAHRE SCHANDE – nicht ein, nicht zwei, sondern drei sehr finstere Ereignisse!“, schrieb Trump am Mittwoch in einem Beitrag auf Truth Social.
Vor allem der Vorfall auf der Rolltreppe scheint Donald Trump noch zu beschäftigen. „Es ist ein Wunder, dass Melania und ich nicht mit dem Gesicht voran auf die scharfen Kanten dieser Stahlstufen gefallen sind“, echauffierte sich der Republikaner. „Nur weil wir uns beide fest am Handlauf festhielten, kam es nicht zu einer Katastrophe“, behauptet Trump, der „eindeutig Sabotage“ erkannt haben will.
Donald Trump fordert nach Vorfällen in New York Konsequenzen
Der US-Präsident bezog sich in seinen Ausführungen unter anderem auch auf einen Bericht der „London Times“ vom Wochenende, wonach UN-Mitarbeiter darüber gescherzt hätten, die Rolltreppen und Aufzüge für Trumps Ankunft abzuschalten. „Die Leute, die das getan haben, sollten verhaftet werden“, so Trumps Kommentar.
Während der US-Präsident schwere Vorwürfe erhebt und Konsequenzen fordert, haben die Vereinten Nationen längst Stellung bezogen und die bislang haltlose Theorie einer „Sabotage“ zurückgewiesen. Der bei Trumps Rede vor der UN-Vollversammlung nicht funktionierende Teleprompter sei vom Weißen Haus betrieben worden, so UN-Sprecher Stéphane Dujarric. Laut dem Sender Ntv riskierte das Team des Weißen Hauses den Ausfall des Prompters selbst, weil sie darauf bestanden hätten, in letzter Minute ein eigenes Laptop anzuschließen.
UN-Sprecher bestreitet Sabotage-Vorwürfe und liefert Eklärungen
Die Rolltreppe sei aufgrund eines Sicherheitsmechanismus stehen geblieben, dieser sei „versehentlich von jemandem ausgelöst“ worden, „der vor dem Präsidenten auf der Rolltreppe stand“, so Dujarric. Dabei handelte es sich um einen Fotografen aus der US-Delegation. Möglicherweise also alles Eigenverschulden? Das soll nun tatsächlich eine Untersuchung klären.
„Der Generalsekretär hat der Ständigen Vertretung der Vereinigten Staaten mitgeteilt, dass er bereits eine gründliche Untersuchung angeordnet hat, und er hat vermittelt, dass die UN bereit ist, in dieser Angelegenheit in voller Transparenz mit den zuständigen US-Behörden zusammenzuarbeiten, um die Ursachen für die von den Vereinigten Staaten angesprochenen Vorfälle zu ermitteln“, so der UN-Sprecher am Mittwochabend.
Ob die Sabotage-Vorwürfe von Donald Trump und der US-Regierung mehr sind, als wilde Theorien zu kleinlichen Beschwerden des Präsidenten, wird die Untersuchung klären. Kritiker sehen in der aufgebauschten Sache viel mehr einen Beleg für Trumps allgemeine Ablehnung gegenüber der internationalen Organisation wider. Der US-Präsident hatte die Wirksamkeit der Vereinten Nationen jüngst wiederholt infrage gestellt. „Kein Wunder, dass die Vereinten Nationen nicht in der Lage waren, die Aufgabe zu erfüllen, für die sie gegründet wurden“, sagte Trump in seinem Beitrag, in dem er die technischen Probleme kritisierte.