Flugzeugentführung befürchtetPassagier versucht Cockpit zu stürmen – Boeing 737 leitet Notlandung ein

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Eine Boeing 737 der israelischen Fluggesellschaft El Al im Landeanflug. (Symbolbild)

Eine Boeing 737 der israelischen Fluggesellschaft El Al hat eine Notlandung einleiten müssen. Ein Passagier hatte versucht, das Flugzeug zu stürmen. (Symbolbild)

Ein Passagierflugzeug der israelischen Fluggesellschaft El Al ist über Europa unterwegs, als ein Passagier den Piloten überwältigen will.

Eine mögliche Flugzeugentführung an Bord einer Boeing 737 der staatlichen israelischen Fluggesellschaft El Al ist über Mitteleuropa vereitelt worden. Das Flugzeug war am Donnerstag (8. Februar) auf dem Weg von Prag nach Tel Aviv, als ein aggressiver Passagier laut Angaben der Airline versuchte, das Cockpit der Maschine zu stürmen.

Das Flugzeug war auf einer Höhe von mehr als 11.000 Metern unterwegs, als sich der Zwischenfall ereignete. Laut Angaben von El Al hatte der Passagier seinen Platz verlassen und hatte versucht, zu den Piloten zu gelangen. Die Besatzung der Boeing 737 leitete umgehend eine Notlandung ein.

Versuchte Flugzeugentführung: Boeing 737 muss Notlandung einleiten

Die El-Al-Maschine war gegen kurz vor 11 Uhr am Flughafen in Prag gestartet und hatte kurz darauf die geplante Reiseflughöhe von 11.200 Metern erreicht. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Bei dem Überflug über Ungarn und Serbien ereignete sich kurz darauf der Zwischenfall.

Die Piloten flogen kurz hinter der bulgarisch-griechischen Grenze eine scharfe Rechtskurve und leiteten umgehend den Sinkflug in Richtung Thessaloniki ein. Zuvor hatte die Crew einen Luftnotfall gemeldet und eine Notlandung aufgrund des aggressiven Passagiers angefordert.

Passagier versucht Cockpit zu stürmen: El-Al-Flugzeug muss nach Zwischenfall in 11.000 Metern Höhe notlanden

„El Al hat eine Null-Toleranz-Politik bei Gewalt, und wir werden weiterhin die Sicherheit unserer Passagiere gewährleisten“, teilte die Fluggesellschaft in einem Statement mit. Der betroffene Passagier sei in Griechenland den Behörden übergeben worden. Weitere Angaben zur Person machte die Airline zunächst nicht.

Die Gründe für den versuchten Sturm des Cockpits waren zunächst unklar, mehrere Quellen berichteten von einer versuchten Flugzeugentführung. Die Tür zum Cockpit ist oft durch spezielle Sicherheitsmaßnahmen zusätzlich verstärkt, sodass ein einfaches Öffnen ohne Berechtigung oft nicht möglich ist.

Kampfjets fangen Airbus A320 über der Nordsee ab – Piloten reagieren nicht

Die betroffene Boeing 737 hob wenige Stunden später wieder in Richtung Tel Aviv ab und landete dort am Donnerstagabend gegen 19.30 Uhr deutscher Zeit. Die griechische Polizei hat Ermittlungen gegen den Mann eingeleitet, äußerte sich aber zunächst nicht weiter zum Ermittlungsstand.

Erst vor wenigen Tagen hatte es einen Zwischenfall über der Nordsee gegeben, weil ein Airbus A320 der skandinavischen Fluggesellschaft SAS Airlines nicht mehr auf Funkkontakt reagiert hatte. Mehrere Eurofighter der britischen Luftwaffe waren aufgestiegen, um die Maschine auf eine mögliche Entführung zu überprüfen.

Es gab allerdings nur einen technischen Fehler an Bord, das Flugzeug wurde sicher bis zur Landung eskortiert. (shh)

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