Bislang ist das Motiv des Täters unklar. Er soll eine Granate geworfen haben und mit einem Sturmgewehr bewaffnet gewesen sein.
„Ohne ein Wort zu sagen“Mann betritt Bar in Frankreich und wirft Granate – zwölf Menschen verletzt

In einer Bar in Grenoble, einer französischen Stadt im Südosten des Landes, explodierte eine Granate. Ein Mann soll sie unvermittelt geworfen haben.
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Bei der Explosion einer Granate in einer Bar im Südosten Frankreichs sind mindestens zwölf Menschen verletzt worden. Jemand habe eine Granate in die Bar in der südostfranzösischen Stadt Grenoble geworfen, sagte Staatsanwalt François Touret-de-Courcy am Mittwochabend, 12. Februar, vor Journalisten.
Dabei seien zwölf Menschen verletzt worden, zwei von ihnen schwer. Einen terroristischen Hintergrund schließen die Behörden demnach bislang aber aus.
Explosion durch Granate in Frankreich: Motiv des Angreifers noch unklar
Dem Staatsanwalt zufolge ereignete sich die Explosion kurz nach 20.00 Uhr im von den Behörden als Problemviertel eingestuften Stadtteil Village Olympique, dem ehemaligen Olympischen Dorf der Stadt. Der Angreifer habe die Bar betreten und die Granate geworfen, „offenbar ohne ein Wort zu sagen“, führte der Staatsanwalt aus. Anschließend sei er vom Tatort geflüchtet. Zu dem Zeitpunkt der Tat hielten sich demnach viele Gäste in der Bar auf.
Das Motiv des Angreifers sei derzeit noch unklar, sagte der Staatsanwalt weiter. Es werde aber in alle Richtungen ermittelt. Ein Zusammenhang mit der Drogenszene sei eine der Spuren, die derzeit verfolgt würden.
Staatsanwaltschaft: Keine Anhaltspunkte für „terroristischen Hintergrund“
Für einen „terroristischen Hintergrund“ gebe es jedoch „keine Anhaltspunkte“, sagte Touret-de-Courcy. Stattdessen verortete er die Tat im kriminellen Milieu. Diese „extreme Gewalttat“ stehe „möglicherweise im Zusammenhang mit einer Abrechnung“ im Drogenmilieu, sagte er.
Demnach war der Verdächtige ersten Informationen zufolge zudem mit einem Sturmgewehr des Typs Kalaschnikow bewaffnet. Es sei aber noch unklar, ob er diese Waffe ebenfalls eingesetzt habe.
Am späten Abend waren vor Ort zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Zum Zustand der Verletzten sagte der Staatsanwalt, ihr Zustand sei „nicht unbedingt“ lebensbedrohlich.
Die Polizei bestätigte, dass die Explosion durch eine geworfene Granate verursacht worden sei.
Bürgermeister Éric Piolle verurteilte die Tat im Onlinedienst X „aufs Schärfste“. Er bezeichnete sie als „kriminellen Akt außergewöhnlicher Gewalt“.
Die Vize-Bürgermeisterin Chloé Pantel sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Bar sei „ein Ort, an dem sich Einheimische und Menschen von außerhalb des Viertels treffen, vor allem um Fußballspiele anzuschauen“. (afp)