Beim Versuch, ein entspanntes Grillfest zu starten, haben zwei Männer am 23. Juni in Baden-Württemberg einen Großbrand ausgelöst. Die Feuerwehr war mit zahlreichen Kräften vor Ort, um das Schlimmste noch zu verhindern. Dennoch wurden drei Personen verletzt und der Sachschaden ist enorm.

Gegen 15 Uhr am Montagnachmittag wollten die beiden Männer im Alter von 57 und 58 Jahren auf einem Grundstück am Amselweg in Jesingen in der Nähe von Kirchheim unter Teck eine Grillschale entzünden. Sie hatte jedoch offenbar den Wind und auch die große Trockenheit der Umgebung unterschätzt. Es kam es zu einem starken Funkenflug, der eine angrenzende Thujahecke in Brand setzte.

Hecke fällt Feuer zum Opfer

Auf einer Länge von etwa 50 Metern stand die hohe Hecke in Flammen, die Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot an. Die Hecke, die sich über mehrere Grundstücke erstreckt, konnten sie aber nicht mehr retten. Damit nicht genug: Durch den meterhohen Heckenbrand entzündeten sich auch die Rasenflächen von zwei Wohngebäuden. Mehrere Gartenhäuschen wurden ein Opfer der Flammen. Das Übergreifen der Flammen auf ein Wohngebäude konnte verhindert werden, jedoch wurde die Fassade in Mitleidenschaft gezogen. 

Die Feuerwehr musste die Fassade im Anschluss an die Löscharbeiten öffnen, um eventuelle Glutnester zu beseitigen. Durch den Funkenflug brach zudem auf einem nahegelegenen Balkon ein weiteres Feuer aus, das die Feuerwehr löschen konnte. Eine Pergola am Gebäude brannte ab.

Die Feuerwehr war mit acht Fahrzeugen und 44 Personen im Einsatz.

Der 58-Jährige zog sich schwere Verletzungen zu. Er sowie eine 51 Jahre alte Frau und ein elf Jahre alter Junge, die sich eine Rauchgasvergiftung zugezogen hatten, mussten mit Rettungswagen in eine Klinik gebracht werden. Auch von einem verletzten Feuerwehrmann war zunächst die Rede.

Grillunfälle sind nicht selten im Sommer

Auch der Verkehr wurde beeinträchtigt: Die parallel zum Amselweg verlaufende Neue Weilheimer Straße musste während des Einsatzes bis 17 Uhr gesperrt werden. Der Gesamtschaden durch den Brand dürfte sich im sechsstelligen Bereich bewegen. Gegen die beiden Männer wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der fahrlässigen Brandstiftung eingeleitet.

Immer wieder kommt es in der Grillsaison zu Unfällen mit teils schweren Verletzungen. Oft ist auch der Einsatz von brennbaren Flüssigkeiten wie Benzin oder Spiritus im Spiel, deren Wirkung unterschätzt wird. Polizei und Feuerwehr raten jedes Jahr auf Neue davon ab, solche Brandbeschleuniger zu verwenden, denn es besteht Explosionsgefahr. Rasend schnell kann dann auch die Kleidung der Umstehenden Feuer fangen.

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Von

Alexandra Eul und

Laura Klemens

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Im Fall des Heckenbrandes von Jesingen gibt es aber offenbar keine Hinweise auf die Verwendung von brennbaren Flüssigkeiten durch die beiden Männer. (cme)