Köln – Unter der Flut der Online-Tests sticht diese besonders hervor. Die Internet-Plattform „Mein wahres Ich“ hat nach eigenen Angaben 100.000 User dazu bewegen können, sich im April an einem IQ-Test beteiligen. Dazu mussten sie 50 Aufgaben beantworten, so zum Beispiel die Analogie „Junge/Mann“ gleich „Mädchen/Frau“ lösen oder aus einer Kombination von zwölf Zahnrädern erkennen, in welche Richtung sich Rad vier und zwölf bewegen, wenn Rad eins sich nach rechts dreht.

Das mag ja noch recht lustig sein, doch weil Online-Plattformen sich vermarkten müssen, werden die Ergebnisse gnadenlos ausgeschlachtet. Mit einem Städte-Ranking zum Beispiel. Danach sind Wiesbaden und Wuppertal nicht nur die letzten im Alphabet der Großstädte. Nein. Sie haben mit einem Durchschnitt-IQ von 104 die dümmsten Einwohner. Damit gehören sie zwar immer noch zum Normbereich, die Mehrheit der Deutschen liegt zwischen 85 und 115, sind aber weit entfernt von Spitzenreiter Hamburg (124) oder dem drittplatzierten Köln (114). Nun hat es schon Dümmste-Stadt-Auswertungen gegeben, mal traf es Hannover, Ennigerloh oder gleich das gesamte Ruhrgebiet.

Nein, versichern die Portal-Betreiber, bei der Angabe der Stadt könne man nicht pfuschen, die werde anhand der IP-Adresse des Computers ermittelt. Aha. Da werden sich die Tester mächtig wundern, dass es offensichtlich Kölner mit einem IQ von 72 gibt, die nicht einmal in der Lage sind, die Analogie Silber/Metall gleich Hafer/Getreide zu bilden, sondern auf den Antwort-Button „Getränke“ klicken. Und bei den anderen 49 Fragen ähnlich dämlich antworten.

Das alles auf einem Rechner, der in Köln steht. Nur sein Benutzer, der stammt dummerweise aus Wuppertal. Und musste mit seinem wahren Ich die Ehre seiner Heimatstadt retten. Der Autor dieser Zeilen hat mit ihm natürlich überhaupt nichts zutun.