Veranstalter verklagtEmpörung über Mädchen in Dessous und Strümpfen bei spanischem Karnevalszug

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Eine vom Regen durchnässte Karnevalströte liegt an einem Straßenrand. (Symbolbild)

Bei einem traditionellen Karnevalsumzug im spanischen Urlaubsort Torrevieja liefen kleine Mädchen in Dessous und mit abgeklebten Brustwarzen mit. In den sozialen Medien entlädt sich ein Shitstorm. (Symbolbild)

Kleine Mädchen laufen mit abgeklebten Brustwarzen und in Reizwäsche an jubelnden Zuschauern vorbei. Es hagelt Kritik.

Eine Mädchengruppe in Dessous, Strumpfhosen und mit abgeklebten Brustwarzen haben bei einem traditionellen Karnevalsumzug in Spanien Empörung ausgelöst. Zahlreiche Mädchen liefen in Reizwäsche und leicht bekleidet an Tausenden Zuschauern im spanischen Torrevieja vorbei. Der Veranstalter sieht sich scharfer Kritik ausgesetzt.

Zunächst hatten mehrere spanische Medien, darunter die landesweit bekannte Zeitung „El País“, berichtet. Die Mädchen waren Teil von „Osadía“, einer bekannten spanischen Straßentheatergruppe. In zahlreichen Aufnahmen ist zu sehen, wie die Gruppe über die Straßen tanzt, teils nicht mit mehr als den Dessous und einem kurzen Blazer bekleidet.

Karneval: Empörung über Mädchen in Dessous und mit abgeklebten Brustwarzen bei traditionellem Umzug

Die Organisatoren sind bekannt dafür, gesellschaftliche Debatten kontrovers in ihren Karnevalsverkleidungen aufzugreifen. Sie verteidigen ihre Kostüme trotz der harschen Kritik als Satire, die Kostüme stünden im Zeichen des diesjährigen Mottos „Prometer hasta meter“, auf Deutsch „Versprich alles, bis du reinkommst“.

Die Gruppe mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern wolle damit Politiker anprangern, die große Versprechungen machen und diese dann nicht einhalten, sobald sie in ein Parlament gewählt oder Teil einer Regierung sind. Die Gruppe verwies darauf, dass sowohl erwachsene als auch minderjährige Teilnehmerinnen des Umzugs das gleiche Kostüm getragen hätten.

Die Gruppe erklärte, die Kostüme seien durch Schilder, die für die Unterstützung von Kampagnen gegen sexuellen Missbrauch warben, in den richtigen Kontext gesetzt worden. Kritiker hielten entgegen, dass solche Kostüme für minderjährige Kinder in keiner Form geeignet wären und Pädophilie fördern würden.

Spanien: Minderjährige in Reizwäsche lösen Skandal bei Karnevalsumzug aus

Vor allem in Spanien lösten die Kostüme in den sozialen Medien einen Skandal aus, mehrere Gruppen zum Schutz von Kindern kritisierten eine unangemessene Sexualisierung durch die Kostüme, vor allem angesichts des Alters der Mädchen. Die spanische Stiftung „Abogados Cristianos“, eine Gruppe christlicher Anwälte, hat rechtliche Schritte eingeleitet.

Eine weitere Forderung beinhaltet die Rückgabe des Preisgelds von 650 Euro, die die Gruppe bei einem Wettbewerb im Rahmen des Umzugs erhalten hatte. Die Stadtverwaltung von Torrevieja erklärte gegenüber dem spanischen Sender „ABC“, sie unterstütze den Karnevalsumzug zwar im Rahmen der Kulturförderung, habe aber nichts mit der Organisation und dem Inhalt zu tun.

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