„It's a dress, not a yes!“Polizei Köln startet Präventionskampagne gegen sexualisierte Gewalt an Karneval

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Polizei ist im Einsatz.

Polizei ist im Einsatz. (Symbolfoto)

Sexualisierte Gewalt ist gerade an Karneval ein Problem. Die Kölner Polizei versucht, Übergriffe mit einer Kampagne zu verhindern.

Mit Blick auf Karneval gibt es eine Präventionskampagne der Polizei Köln gegen sexuelle Übergriffe. Sie heißt „It's a dress, not a yes!“ und ist eine Kooperation mit den Cheerleadern des 1. FC Köln, den Wildcats Leverkusen, der Tanzgruppe der Kölschen Greesberger und dem Tanzpaar der Roten Funken. Über die sozialen Medien (https://www.instagram.com/polizei.nrw.k/ https://www.facebook.com/Polizei.NRW.K/) werden ab 18 Uhr Videoclips zur Kampagne zu sehen sein und zum Mitmachen animieren, wie die Kölner Polizei mitteilte.

Die Präventionskampagne will darauf aufmerksam machen, was eigentlich selbstverständlich sein sollte: Kleidung und ausgelassenes Feiern dürfen nicht als Einladung für sexuelle Übergriffe missverstanden werden. Derartiges Verhalten hat im alltäglichen Leben und damit auch an Karneval nichts verloren - es ist strafbar.

Köln: Viele Frauen haben schon sexualisierte Gewalt erlebt

Kriminalhauptkommissarin Claudia Sobotta, die bei der Kriminalprävention das Themenfeld „sexualisierte Gewalt“ betreut, sagt: „Blöde Sprüche, Grapschen und doofe Anmachen haben viele junge Mädchen und Frauen schon erlebt. Belästigungen und Übergriffe sind leider keine Seltenheit, Alkoholkonsum, Feierlaune und räumliche Enge werden häufig ausgenutzt.“ Sobotta appelliert: „Machen wir uns gemeinsam stark gegen Sexismus und sexuelle Übergriffe. Werden Sie Teil unserer Kampagne und nutzen Sie den Hashtag #itsadressnotayes oder teilen Sie die Beiträge auf den Social Media-Kanälen.“

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Betrachte man die Fallzahlen der Sexualdelikte, unterscheide sie sich in den einzelnen Monaten eines Jahres kaum. Auffällig sei aber, dass in den Monaten mit besonderen Tatgelegenheiten wie Karneval, Halloween und der Sessionseröffnung ein großer Anteil der angezeigten Taten auf die wenigen Tage der Feierlichkeiten entfalle, so Sobotta. „Deshalb wollen wir mit der Kampagne sensibilisieren.“

Waren die Zahlen der angezeigten Sexualdelikte in den Coronajahren 2020 (589, davon 337 sexuelle Belästigungen) und 2021 (548, davon 302 sexuelle Belästigungen) wegen der öffentlichen Beschränkungen erwartungsgemäß niedrig, so stiegen sie im Jahr 2022 (821, davon 497 sexuelle Belästigungen) deutlich an. Im 2023 sind die Zahlen erneut gestiegen. Genaue Fallzahlen werden derzeit aufbereitet.

In der Karnevalszeit 2021 entfielen vier von 21 im Februar angezeigten Sexualdelikten auf die Karnevalstage. 2022 lag das Verhältnis bei 43 (Karneval) zu insgesamt 52 Strafanzeigen im Monat Februar. Im Jahr 2023 lag die Zahl bei 61 (Karneval) von insgesamt 69 im gesamten Karnevalsmonat angezeigten Sexualdelikten. (hma)

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