Fast 300 Passagiere an BordAirbus A330 kollidiert beim Start mit Boeing 777 – kritischer Schaden gemeldet

Lesezeit 3 Minuten
Ein Airbus A330 der koreanischen Fluggesellschaft Korean Air im Landeanflug auf einen Flughafen. (Symbolbild)

Ein Airbus A330 der koreanischen Fluggesellschaft Korean Air ist am Flughafen von Sapporo mit einer Boeing 777 von Cathay Pacific Airways zusammengestoßen. Der Start beider Flugzeuge musste abgebrochen werden. (Symbolbild)

In Japan sind zwei Wochen nach der Flugzeugkatastrophe von Tokio erneut ein Airbus A330 und eine Boeing 777 zusammengestoßen.

Nach dem schweren Flugzeugunglück am Flughafen Tokio-Haneda sind in Japan erneut zwei Passagierflugzeuge miteinander zusammengestoßen. Ein Airbus A330 der koreanischen Fluggesellschaft Korean Air kollidierte bei Startvorbereitungen am Flughafen Sapporo mit einer Boeing 777 des Betreibers Cathay Pacific. Beide Flugzeuge erlitten kritischen Schaden und mussten am Boden bleiben.

Ein Schleppfahrzeug, das den Airbus A330 zurücksetzen sollte, geriet auf dem Rollfeld aufgrund vom starken Schneefall ins Rutschen, woraufhin die Korean-Air-Maschine mit der linken Tragfläche die Heckflosse der stehenden Boeing 777 von Cathay Pacific rammte. Zunächst hatte das Branchenportal „Airlive“ berichtet. Der Start des Airbus A330 mit 280 Menschen an Bord wurde umgehend abgebrochen.

Korean Air: Airbus A330 kollidiert mit Boeing 777 beim Start – kritischer Schaden beim Start

Schlechte Sichtverhältnisse auf dem Flughafen Neu-Chitose, der zur japanischen Metropole Sapporo gehört, erschwerten am Dienstagnachmittag (Ortszeit) die Bedingungen auf dem Rollfeld.

Der Korean-Air-Flug KE766 nach Seoul wurde verschoben, eine Ersatzmaschine soll die Passagiere im Tagesverlauf in die südkoreanische Hauptstadt bringen. Cathay Pacific teilte mit, dass auch der Start der Boeing 777 wegen der Schäden am Flugzeug nicht durchgeführt werden könne. Der Flug nach Hongkong wurde auf unbestimmte Zeit verschoben.

Kurz nach Flugzeugkatastrophe von Tokio: Passagierflugzeuge stoßen beim Start zusammen

Die mehr als 150 Tonnen schweren Flugzeuge könnten selbst bei leichten Berührungen bereits kritische Schäden verursachen, die die Aerodynamik des Flugzeugs beeinträchtigen können. Nicht voll funktionstüchtige Landeklappen oder weitere Tragflächenelemente könnten in großer Höhe zu einem Luftnotfall führen.

Korean Air bestätigte den Zwischenfall in einem offiziellen Statement. „Während eines Pushbacks vom Gate kam es zu einem Kontakt mit einem Flugzeug von Cathay Pacific. [...] Es wurde niemand verletzt, die Fluggesellschaft kooperiert vollständig mit den zuständigen Behörden“, heißt es in der Mitteilung weiter.

Das japanische Verkehrsministerium hatte erst vor wenigen Tagen schärfere Richtlinien für die Kommunikation zwischen Flugzeugen und Flugverkehrskontrolle erlassen. Grund dafür war der Zusammenstoß eines Airbus A350 mit einem Flugzeug der japanischen Küstenwache, bei dem fünf Menschen ums Leben kam und die Passagiermaschine völlig ausbrannte.

Tokio: Schwere Vorwürfe gegen Piloten nach Flugzeugunglück mit Airbus A350

Die Bombardier DHC-8 der Küstenwache hatte unerlaubt die Landebahn befahren und war mit hoher Geschwindigkeit vom Airbus A350 getroffen worden. Fünf der sechs Insassen der Bombardier-Maschine kamen dabei ums Leben, die rund 380 Insassen des Airbus A350 konnten trotz eines riesigen Feuerballs am linken Triebwerk rechtzeitig evakuiert werden.

Die Ermittler gehen nach ersten Untersuchungen davon aus, dass eine Reihe von Kommunikationsfehlern zu der Katastrophe geführt hat. Kurz nach Veröffentlichung eines Audiotranskripts war zudem Kritik am Piloten der Bombardier-Maschine laut geworden, da dieser ohne klare Starterlaubnis seine Warteposition verlassen hatte. (shh)

KStA abonnieren