Systeme schlagen AlarmAirbus A330 meldet Luftnotfall über der Nordsee – Triebwerk ausgefallen

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Ein Airbus A330 der niederländischen Fluggesellschaft KLM steht bei einem schweren Unwetter auf einer Landebahn am Flughafen Amsterdam-Schiphol. (Symbolbild)

Ein Airbus A330 der niederländischen Fluggesellschaft KLM hat über der Nordsee die Luftnotlage erklärt. Ein Triebwerk des Flugzeugs reagierte plötzlich nicht mehr, die Piloten befürchteten einen schweren Systemfehler. (Symbolbild)

Der Airbus A330 muss minutenlang über der Nordsee ausharren. Ein Triebwerk macht den Piloten große Sorgen.

Ein Airbus A330 der niederländischen Fluggesellschaft KLM hat nach einem Triebwerksausfall über der Nordsee eine Luftnotlage erklärt. Das Flugzeug war auf dem Weg von Amsterdam auf die Karibik-Insel St. Martin, als die Piloten plötzlich starke Probleme mit einem der Haupttriebwerke des Flugzeugs meldeten.

Das Flugzeug kreiste mehrere Stunden über der Nordsee und Teilen Großbritanniens und Irlands. Zunächst war unklar, wie schwerwiegend das Problem mit dem Triebwerk war. Die Piloten konnten die Ursache für den Luftnotfall an Bord nicht identifizieren. Die Flugverkehrskontrolle ordnete eine sofortige Rückkehr zum Flughafen Amsterdam-Schiphol an.

KLM: Airbus A330 meldet Luftnotlage über der Nordsee – Wendemanöver in 10.000 Metern Höhe

Der Airbus A330 war gegen 11.20 Uhr am Dienstagvormittag in Amsterdam gestartet und hatte in Richtung Westen die Nordsee und Großbritannien überquert. Über der irischen See leiteten die Piloten überraschend eine 180-Grad-Wende ein. Zunächst war nicht klar, warum die Maschine vom Kurs abwich.

Die Piloten flogen vor der Küste von Wales und im Süden Englands mehrere Kurven, bevor das Flugzeug um kurz vor 13 Uhr westlich des Ärmelkanals plötzlich stoppte und mehrere Schleifen flog. Das zeigen Aufzeichnungen des Flugdatendienstes „Flightradar24“. Die Piloten funkten einen Notfallcode und erklärten offiziell eine Luftnotlage.

Triebwerksausfall in Airbus A330: Piloten fliegen ungewöhnlich tief über dem Ärmelkanal

Das defekte Triebwerk reagierte nicht mehr auf Befehle aus dem Cockpit, die Crew meldete einen Druckabfall und konnte nicht erkennen, wie schwerwiegend das Problem war. Das Flugzeug kreiste in nur 3000 Meter Höhe über dem Atlantik, ein höchst ungewöhnliches Manöver, selbst bei einem plötzlichen Luftnotfall.

Erst gegen 13.30 Uhr, mehr als eine halbe Stunde nach Beginn der Schleifen, nahm das Flugzeug in niedriger Höhe wieder Kurs auf Amsterdam. Laut Angaben von KLM landete der Airbus A330 gegen 14.30 Uhr in Amsterdam-Schiphol, Sicherheitskräfte und Mechaniker erwarteten das Flugzeug bereits auf dem Rollfeld.

Triebwerk in Airbus A330 fällt aus: Piloten erleben Odyssee über der Nordsee

Noch ist unklar, warum das Triebwerk in mehr als 10.000 Metern Höhe versagte. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte es sich dabei um einen Druckabfall in der Ölpumpe handeln, durch die das Triebwerk nicht mehr richtig funktionierte. Ein Triebwerksausfall kann schwerwiegende Folgen für ein Flugzeug haben, vor allem wenn das Problem auf weitere Teile übergreift.

Der von der Crew gefunkte Notfallcode 7700 wird international genutzt, um Schwierigkeiten an Bord eines Flugzeugs an die Flugverkehrskontrolle zu melden. Ein Triebwerksausfall verursacht in den meisten Fällen eine Sicherheitslandung, in einigen Fällen müssen die Piloten auch dringend eine Notlandung am nächstgelegenen Flughafen einleiten. (shh)

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