Merkwürdige AufnahmenForscher lösen Milliarden Jahre altes Mars-Rätsel

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Eine Aufnahme der Mars-Mission „Viking 1“ der NASA aus dem Jahr 1997.

Merkwürdige Geröllbrocken: Über eine Aufnahme der Mars-Mission 'Viking 1' der NASA aus dem Jahr 1976 rätseln Weltraum-Forschern seit Jahrzehnten. Vor Kurzem ist ihnen ein Durchbruch gelungen.

Aufnahmen des Mars-Rovers „Viking 1“ waren für Weltraum-Forscher jahrzehntelang unerklärlich. Nun hat die Nasa eine spektakuläre Theorie.

Weltraum-Forschern der Nasa ist ein Durchbruch bei der Untersuchung von Mars-Fotos gelungen. Die Wissenschaftler haben eine Erklärung für Aufnahmen des Mars-Rovers „Viking 1“ gefunden, die seit Jahrzehnten für Diskussionen gesorgt haben. Die Forscher vermuten eine Naturkatastrophe. Die neuen Erkenntnisse könnten die Forschung zu Leben auf dem Mars vorantreiben.

Es geht um Aufnahmen aus dem Jahr 1976, als die „Viking 1“ als erstes Fahrzeug überhaupt auf dem Mars gelandet ist. Die Forscher waren bereits damals überrascht von den zahlreichen Felsbrocken und dem Geröll, sie hatten eine glattere Oberfläche vermutet. 

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Nachdem eine Weltraum-Sonde Hinweise auf alte Flussbetten auf dem Mars entdeckt hatte, sollte die „Viking 1“ möglichst an einer Stelle landen, wo die Nasa-Forscher Hinweise auf Leben auf dem Mars vermuteten. Die ersten Aufnahmen überraschten die Wissenschaftler dennoch: Denn die gefundenen Felsen passten nicht zur Theorie von Kometen, die auf der Mars-Oberfläche zerschellt waren.

Denn dafür waren auf der Mars-Oberfläche zu wenig Krater oder feste Lava-Überreste zu sehen. Ein Forscherteam um Alexis Rodriguez vom „Planetary Science Institute“ in Tucson, Arizona, hat eine andere Erklärung: "Wir vermuten, dass ein Mega-Tsunami die Felsbrocken an die Stelle gebracht hat, an der die Viking 1 Milliarden Jahre später gelandet ist“, erklärt Rodriguez.

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Der Tsunami soll vor 3,4 Milliarden Jahren durch einen Asteroiden ausgelöst worden sein, der ähnlich groß war wie der Chicxulub-Asteroid, der vor 65 Millionen Jahren die Dinosaurier auf der Erde ausgelöscht hat. Er soll in einen großen Mars-Ozean eingeschlagen sein und einen 110 Kilometer großen Krater hinterlassen haben.

Selbst in ihren schwächsten Berechnungen gehen die Forscher um Rodriguez davon aus, dass der Einschlag die Wucht von fast 8.800 Atombomben hatte. Der durch den Aufprall ausgelöste Tsunami soll 1500 Kilometer vom Einschlagsort noch gewaltig gewesen sein. Das Forscherteam geht davon aus, dass der Einschlag das Ökosystem des Mars stark verändert hat.

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"Nach dem Einschlag könnte Energie durch Wasserkraft freigesetzt worden sein, die den Mars für Tausende von Jahren geprägt haben könnte. Sie könnte die Grundlage für einen fruchtbaren Boden gelegt haben", erklärt Rodriguez weiter.

Inwieweit die neuen Erkenntnisse im Zusammenhang mit Funden des Mars-Rovers „Perseverance“ stehen, ist derzeit nicht bekannt. Die „Perseverance“ hatte in Sedimentgestein vor einigen Wochen Mineralstoffe entdeckt – ein starker Hinweis auf Leben auf dem Mars. (shh)

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