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Mysteriöser SignalverlustMars-Sonde „Maven“ plötzlich verschwunden – Nasa vor Rätsel

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Die Mars-Sonde „Maven“ im Orbit des roten Planeten nahe des Südpols.

Die Mars-Sonde „Maven“ im Orbit des roten Planeten nahe des Südpols. Die Mission erforschte die Wechselwirkung zwischen Sonnenwind und Marsatmosphäre. (Illustration)

Die Kommunikation mit der Sonde „Maven“, welche seit 2014 den Mars umfliegt, ist für die US-Raumfahrtagentur Nasa abgebrochen.

Ein Kommunikationsverlust mit der Sonde „Maven“ (Mars Atmosphere and Volatile Evolution) wurde von der US-Raumfahrtbehörde Nasa gemeldet. Laut einer Mitteilung der Agentur vom Dienstag, dem 9. Dezember, riss die Verbindung schon am 6. Dezember ab. Nach ihrem Start im November 2013 erreichte die Sonde im September 2014 den Orbit um den Mars.

Maven: Funkstille nach mehr als zehn Jahren im Mars-Orbit

Die Nasa gab laut dem Magazin „People“ an, dass die übermittelten Telemetriedaten eine normale Funktion aller Subsysteme belegten, bevor die Sonde hinter dem Mars verschwand. Das Signal blieb jedoch aus, als „Maven“ wieder in den Empfangsbereich kommen sollte. Der Vorfall wird aktuell von Nasa-Teams analysiert, die weitere Auskünfte geben werden, sobald Erkenntnisse vorliegen.

Die Aufnahme der Europäischen Weltraumagentur ESA/ESOC von Februar 2007 zeigt den Planeten Mars.

Die Aufnahme der Europäischen Weltraumagentur ESA/ESOC zeigt den Planeten Mars. (Symbolbild)

Die Wechselwirkung der oberen Marsatmosphäre und Ionosphäre mit der Sonne sowie dem Sonnenwind wurde von der Sonde in den zurückliegenden elf Jahren analysiert. Die Erforschung des Schwunds der Marsatmosphäre ins All war dabei das erklärte Ziel. Bedeutende Einblicke in den atmosphärischen Schwund, das Klima, die Existenz von flüssigem Wasser sowie die mögliche Habitabilität des Planeten wurden durch die von „Maven“ erfassten Daten ermöglicht.

Nasa spricht von unerwarteten Anomalien

Laut Angaben der Nasa fungierte „Maven“ neben seiner wissenschaftlichen Aufgabe ebenfalls als Relaisstation zur Kommunikation für Rover, die sich auf der Oberfläche des Mars befinden. Space.com berichtet außerdem über eine Vernetzung der Sonde mit zusätzlichen Orbitern, zu denen der Mars Reconnaissance Orbiter, Mars Odyssey, Mars Express sowie der ExoMars Trace Gas Orbiter zählen.

Der 2005 gestartete Mars Reconnaissance Orbiter sucht nach Indizien für Wasser. Mars Odyssey, als die am längsten aktive Mission seit 2001 im Einsatz, kartiert Wolken sowie die Planetenoberfläche. Mars Express, ein Projekt der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) von 2003, erforscht sowohl Atmosphäre als auch Oberfläche.

Als Kooperation zwischen der ESA und der russischen Raumfahrtagentur Roskosmos fahndet der ExoMars Trace Gas Orbiter nach Spurengasen, beispielsweise Methan. (red)