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Sensations-FundDinosaurier-Spuren in den Alpen nahe Olympia-Stätten 2026 entdeckt

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Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt Fußabdrücke von Prosauropoden aus der späten Trias an den Hängen des Fraeel-Tals in Norditalien. (Aufnahme vom September 2025)

Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt Fußabdrücke von Prosauropoden aus der späten Trias an den Hängen des Fraeel-Tals in Norditalien. (Aufnahme vom September 2025)

In den Alpen sind uralte Dinosaurier-Spuren aufgetaucht – hunderte Meter lang, mehr als 200 Millionen Jahre alt.

In den italienischen Alpen haben Forscher eine außergewöhnlich große Ansammlung von Dinosaurier-Fußabdrücken entdeckt. Die Spuren befinden sich laut der Nachrichtenseite n-tv im Stelvio-Nationalpark zwischen Bormio und Livigno – genau in jener Region, in der im Februar 2026 Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele ausgetragen werden sollen. Fachleute sprechen von einem der umfangreichsten bekannten Dinosaurier-Spurenfelder Europas.

Entdeckung durch Naturfotografen – Forscherteam eingeschaltet

Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Fußabdruck eines Prosauropoden aus der späten Trias, der im Fraele-Tal in Norditalien entdeckt wurde. (Aufnahme vom September 2025)

Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt einen Fußabdruck eines Prosauropoden aus der späten Trias, der im Fraele-Tal in Norditalien entdeckt wurde. (Aufnahme vom September 2025)

Die Abdrücke erstrecken sich über mehrere Hundert Meter und lassen Zehen, Krallen sowie unterschiedliche Bewegungsmuster erkennen. Nach Einschätzung der beteiligten Paläontologen liefern sie wertvolle Hinweise auf das Sozialverhalten früher Dinosaurierarten. Parallel verlaufende Spurfolgen deuten darauf hin, dass sich mehrere Tiere gemeinsam fortbewegten. An einzelnen Stellen könnten sich Gruppen sogar kreisförmig angeordnet haben – möglicherweise als Schutzreaktion.

Erstmals entdeckt wurden die Spuren im September von dem Naturfotografen Elio Della Ferrera an einem nahezu senkrechten Felshang. Einzelne Abdrücke erreichen einen Durchmesser von bis zu 40 Zentimetern. Nach dem Fund zog Della Ferrera den Paläontologen Cristiano Dal Sasso vom Naturkundemuseum Mailand hinzu, der daraufhin ein interdisziplinäres Expertenteam zusammenstellte.

Tropisches Klima statt Hochgebirge

Die am besten erhaltenen Abdrücke weisen mindestens vier Zehen auf und stammen überwiegend von zweibeinigen Dinosauriern. Nach aktuellem Forschungsstand handelt es sich dabei um sogenannte Prosauropoden – frühe, pflanzenfressende Dinosaurier mit langem Hals, kleinen Köpfen und kräftigen Krallen. Ausgewachsene Tiere dieser Gruppe konnten eine Länge von bis zu zehn Metern erreichen.

Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Carabinieri-Beamten Giacomo Regazzoni (l) und den Parkmitarbeiter Elia Vitalini beim Begutachten der spättriassischen Prosauropoden-Fußabdrücke im Fraele-Tal in Norditalien. (Aufnahme vom September 2025)

Dieses vom Stelvio National Park zur Verfügung gestellte Foto zeigt den Carabinieri-Beamten Giacomo Regazzoni (l) und den Parkmitarbeiter Elia Vitalini beim Begutachten der spättriassischen Prosauropoden-Fußabdrücke im Fraele-Tal in Norditalien. (Aufnahme vom September 2025)

Dass sich die Spuren heute an einem steilen Alpenhang befinden, ist das Ergebnis geologischer Prozesse. Zur Zeit der Dinosaurier war die Region keine Gebirgslandschaft, sondern eine weitläufige Watt- und Küstenzone mit tropischem Klima. Erst Millionen Jahre später entstand durch die Auffaltung der Alpen jene Landschaft, die heute bekannt ist.

Die Wissenschaftler bewerten den Fund als bedeutendes paläontologisches Erbe, das nicht nur neue Erkenntnisse über frühe Dinosaurierarten liefert, sondern auch über die Landschaftsentwicklung Europas. Weitere Untersuchungen sind geplant – abhängig von Wetter- und Schneelage. (jag)