Wegen Mordes an US-Rapper Nipsey Hussle ist der Täter zu 60 Jahren Haft verurteilt worden. Ein Richter in Los Angeles verkündete das Strafmaß im Prozess gegen den Angeklagten Eric Holder am Mittwoch (Ortszeit) in Los Angeles. Eine Jury hatte den 32-Jährigen im vergangenen Juli schuldig gesprochen.

Mord an Nipsey Hussle: Im Affekt oder mit Vorsatz?

Die Geschworenen sahen es als erwiesen an, dass Holder den Rapper im März 2019 vorsätzlich auf offener Straße erschossen hatte. Im Prozess hatte der Angeklagte die Tat nicht bestritten, seine Anwälte hatten jedoch argumentiert, er habe im Affekt und nicht mit Vorsatz gehandelt. Die Anklage schilderte den Tathergang anders: Demnach kehrte der Täter zehn Minuten nach einem Streit mit dem Rapper mit zwei Schusswaffen zurück und eröffnete in „einer Explosion der Gewalt“ das Feuer.

Der 33-jährige Rapper wurde von mindestens zehn Kugeln getroffen und brach vor dem Bekleidungsgeschäft zusammen, das er in seinem Stadtviertel im Süden von Los Angeles eröffnet hatte. Zum tödlichen Streit kam es angeblich wegen Vorwürfen, dass Holder ein Polizeispitzel sei.

Eric Holder und Nipsey Hussle gehörten zur gleich Gang

Hussle, mit bürgerlichem Namen Ermias Asghedom, stammte aus einer von Bandenkriminalität geprägten Gegend in Los Angeles und war zeitweise selbst Mitglied einer kriminellen Gang. Nach seinem kommerziellen Erfolg hatte er in der Straße, in der er früher als Kleinkrimineller aktiv war, ein Bekleidungsgeschäft eröffnet und Jobs geschaffen.

Holder und Hussle gehörten beide zeitweise zur gleichen Gang namens „Rollin 60s“. Seine Musiker-Karriere startete der Rapper in der Untergrund-Hip-Hop-Szene. Lange Zeit war er kommerziell wenig erfolgreich, sein erstes Studioalbum „Victory Lap“ brachte Hussle dann aber gleich eine Nominierung für einen Grammy als bestes Rap-Album ein. 2020 erhielt er posthum zwei Grammys.

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Nach Hussles Tod besuchten tausende Menschen eine Trauerfeier für ihn, darunter Soul-Star Stevie Wonder und Rapper Snoop Dogg. Das nun verhängte Strafmaß setzt sich aus mehreren Einzelstrafen zusammen: 25 Jahre Haft wegen Mordes und 25 weitere Jahre, weil die Tat mit Schusswaffen verübt wurde. Hinzu kommen laut dem Richterspruch zehn weitere Jahre Gefängnis, weil bei der Tat zwei Unbeteiligte Schussverletzungen erlitten. (afp)