AboAbonnieren

NaturschutzErste Flüge für Seehund-Zählungen im Wattenmeer starten

Lesezeit 2 Minuten
Ein Experte sitzt in einem Wasserflugzeug und hält mit einer Kamera auf verschiedene Sandbänke im Wattenmeer, um Fotos von den Seehunden zu machen.

Aus der Luft zählen und fotografieren Experten Alt- und Jungtiere, die sich bei Ebbe ausruhten.

Bei Ebbe liegen sie auf Sandbänken und dösen: Tausende Seehunde leben im Wattenmeer. In den kommenden Wochen wird der Bestand gezählt.

Um den Bestand der Seehunde im Wattenmeer aus der Luft zu erheben, wollen Piloten, Jäger und Wissenschaftler mit Kleinflugzeugen zu den ersten Zählflügen in diesem Jahr starten. Bei Niedrigwasser sollen zwei Propellermaschinen mit erfahrenen Beobachtern an Bord zeitgleich an der niedersächsischen Küste im ostfriesischen Norddeich und in Mariensiel bei Wilhelmshaven starten.

Seehunde und Kegelrobben liegen auf einer Sandbank und ruhen sich aus.

Seehunde und Kegelrobben liegen auf einer Sandbank und ruhen sich aus.

Das teilte das zuständige Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit in Oldenburg mit. An der Zahl der Tiere können Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen erkennen, wie sich der Bestand entwickelt und welche Rückschlüsse sie ziehen müssen.

„Seehunde sind ein wichtiger Bioindikator für den einzigartigen Lebensraum Wattenmeer“, teilte das Landesamt mit. Für die Zählungen eignet sich Niedrigwasser, weil sich die Tiere dann auf Sandbänken sammeln, etwa um sich zu sonnen. 

Bestand auf hohem Niveau stabilisiert

Die Zählungen sind Teil eines internationalen Schutzabkommens zwischen Deutschland, Dänemark und den Niederlanden. Zeitgleich wird auch in den anderen Ländern gezählt. 

In Niedersachsen arbeiten dafür Jäger ehrenamtlich und Wissenschaftler des Landesamtes zusammen. Anders als in den Vorjahren, als drei Flugzeuge zum Einsatz kamen, sind die Abschnitte an der niedersächsischen Küste in diesem Jahr nur noch in zwei etwa gleich große Zählabschnitte aufgeteilt worden. Bis Mitte August soll es noch an vier weiteren Tagen Zählflüge geben.

Der Seehundbestand hat sich in den vergangenen Jahren laut Landesamt an der niedersächsischen Küste auf hohem Niveau stabilisiert. 2023 wurden zwischen Ems und Elbe 8912 Tiere gezählt. Im gesamten Wattenmeer waren es im vergangenen Sommer nach Angaben des trilateralen Wattenmeersekretariats 22.621 Tiere. Damit wurden insgesamt gesehen im dritten Jahr in Folge etwas weniger Tiere gezählt. (dpa)