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Zwischenfall in NRWAsiatische Hornissen greifen mehrere Kinder in Freibad an

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Asiatische Hornissen sitzen auf ihrem Nest.

Asiatische Hornissen haben sich inzwischen auch in Nordrhein-Westfalen angesiedelt und sorgen dort immer wieder für Einsätze von Imkern. (Symbolbild)

Bei einer Ferienaktion im Freibad Walbeck in Geldern (NRW) wurden mehrere Kinder von Asiatischen Hornissen gestochen.

Bei einer Ferienaktion im „Waldschwimmbad Walbeck“ im nordrhein-westfälischen Geldern sind am Donnerstag (7. August) mehrere Kinder und Betreuer von Asiatischen Hornissen gestochen worden. Wie die „Rheinische Post“ berichtet, hatten sich rund 150 Kinder im Rahmen der Ferienspiele im Bad versammelt, als etwa 45 Minuten nach Beginn die ersten Stiche gemeldet wurden. Insgesamt sollen rund ein Dutzend Personen betroffen gewesen sein. Ein Bademeister entdeckte schließlich unter einer Rutsche am Mehrzweckbecken ein Hornissennest. Der betroffene Bereich wurde daraufhin abgesperrt und ein Imker verständigt.

Nest mit rund 400 Hornissen unter Wasserrutsche entdeckt

Imker Michael Verheyen bestätigte vor Ort, dass es sich um Asiatische Hornissen (Vespa velutina) handelte. „Zum Glück war das ein kleines Nest, etwa 400 Tiere“, sagte Verheyen zu „Bild“. In Schutzkleidung saugte er die Tiere ab und entfernte das Nest. Die Asiatische Hornisse gilt nicht unbedingt als aggressiver als die heimische Europäische Hornisse, hat aber oft größere Nester.

Eine Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wird von einem Biologen mit einem Handschuh gehalten.

Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax) wurde mittlerweile auch in Köln und Region gesichtet. (Symbolbild)

„Da greifen dann auch mehr an“, erklärte Verheyen. Er berichtete, dass dies bereits sein fünfter Einsatz in diesem Sommer gewesen sei – im Vorjahr habe er nur einen einzigen Fall gehabt. Den gestochenen Kindern geht es den Berichten zufolge gut, allergische Reaktionen traten nicht auf, die Stiche wurden gekühlt.

Invasive Art bedroht Honigbienen und breitet sich weiter aus

Die Asiatische Hornisse ist eine invasive, nicht heimische Art, deren Ausbreitung laut einer Stadtsprecherin gesetzlich eingedämmt werden soll. Sie wurde inzwischen auch in Köln und der Region gesichtet. Seit Frühjahr 2025 gilt die Art im Westen Deutschlands als etabliert – besonders das Rheinland mit Bonn, dem Rhein-Sieg-Kreis, dem Rheinisch-Bergischen Kreis, dem Oberbergischen und zunehmend auch Köln entwickelt sich zu einem Hotspot.

Asiatische Hornisse Nahaufnahme

Die Asiatische Hornisse jagt bevorzugt Honigbienen – ein Nest kann im Spätsommer mehrere tausend Tiere beherbergen. (Symbolbild)

Nester werden häufig in Baumkronen gebaut und sind schwer zu entdecken und zu bekämpfen. Die Tiere lauern Honigbienen vor dem Stock auf und töten diese im Flug, wobei eine einzelne Hornisse bis zu 50 Bienen am Tag fressen kann. 

Fachleute raten bei Sichtungen, einen Experten zu informieren, um eine Verwechslung mit der geschützten Europäischen Hornisse zu vermeiden. Im Spätsommer kann ein Nest bis zu 8000 Tiere beherbergen. Beide Hornissenarten gelten als friedfertig und stechen Menschen nur, wenn sie sich bedroht fühlen. (jag)