Im NDR-Interview sprach der Unternehmer und Ehemann von Veronica Ferres offen über seine jahrelange Abhängigkeit.
„50 Tabletten am Tag“Carsten Maschmeyer spricht offen über seine Tablettensucht

Carsten Maschmeyer (l) und seine Ehefrau Veronica Ferres zeigten sich 2025 auch auf dem Oktoberfest. (Archivbild)
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Carsten Maschmeyer hat in der Sendung „DAS!“ ausführlich über seine frühere Abhängigkeit von Schlaf- und Beruhigungsmitteln gesprochen. Auf dem roten Sofa schildert er Moderator Hinnerk Baumgarten, wie sich seine Einnahme über Jahre hinweg steigerte. „50 Tabletten am Tag“ habe er in der Hochphase konsumiert, sagt Maschmeyer.
Carsten Maschmeyer nahm in der Hochphase täglich 50 Tabletten ein
Die Medikamente seien ihm zunächst gegen Schlaflosigkeit verschrieben worden, doch sie hätten schnell einen zentralen Platz in seinem Alltag eingenommen. „Ich war in der Klinik unter falschem Namen“, berichtet er über den Versuch, die Sucht zu verbergen.
Im Gespräch beschreibt Maschmeyer deutliche Auswirkungen auf seine Gesundheit und sein Umfeld. „Das war kein echtes Leben mehr“, sagt er rückblickend. Nachts habe er zwei- bis dreimal weitere Tabletten genommen, tagsüber sei er kaum belastbar gewesen. „Ich pendelte nur noch zwischen Küche und Schlafzimmer“, fasst er die Hochphase seiner Abhängigkeit zusammen.
Auch Maschmeyers Familie litt unter seiner Sucht
Auch seine Beziehungen litten: „Ich habe drei Jahre mit meinen Kindern verschlafen“, sagt er über die familiären Folgen. Maschmeyer ist seit 2014 mit der Schauspielerin Veronica Ferres verheiratet, aus einer früheren Beziehung hat er zwei Söhne, zudem ist er Stiefvater der Schauspielerin Lilly Krug.

Veronica Ferres und Carsten Maschmeyer sind seit 2014 verheiratet. (Archivbild)
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Ein Wendepunkt kam, als ein behandelnder Professor ihn eindringlich auf gesundheitliche Risiken hinwies. „Er sagte, ich würde irreparable Hirnschäden bekommen“, so Maschmeyer. Kurz darauf entschied er sich für einen stationären Entzug, den er unter einem Decknamen absolvierte. Während der Therapie wurde ihm klar, wie sehr beruflicher Druck, Überarbeitung und biografische Belastungen seine Abhängigkeit begünstigt hatten. „Ich war arbeitssüchtig und erfolgssüchtig und wurde daraus tablettensüchtig“, erklärt er.
Größte Veränderung in seinem Leben war das Ende der Sucht
Viele Jahre nach seiner Therapie entschloss sich Maschmeyer, seine Erfahrungen öffentlich zu machen. „Die größte Veränderung in meinem Leben war das Ende der Sucht“, sagt er über die Entscheidung, seine Geschichte im Buch „Die sechs Elemente des Erfolgs“ festzuhalten. Vor der Veröffentlichung informierte er Familie und berufliche Partner, um den Schritt offen zu kommunizieren. Heute spricht er darüber, dass Medikamente keine Lösung für Überlastung seien und Prävention eine wichtige Rolle spiele.
Die vollständige Ausgabe von „DAS!“ mit dem Gespräch zwischen Carsten Maschmeyer und Hinnerk Baumgarten steht in der ARD-Mediathek bereit. (jag)


