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„Angeblich geheimnisvoll“Jörg Kachelmann empört sich über Erdbeermond

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Der sogenannte Erdbeermond hat in der Nacht zum Donnerstag den Himmel über Deutschland erleuchtet

Der sogenannte Erdbeermond hat in der Nacht zum Donnerstag den Himmel über Deutschland erleuchtet. Nicht jedem gefällt die Bezeichnung. 

Der Erdtrabant sorgte in der vergangenen Nacht für faszinierende Bilder am Nachthimmel. Einem Meteorologen passt die Bezeichnung weniger.

Der sogenannte Erdbeermond hat in der Nacht über Deutschland für atemberaubende Bilder gesorgt. Die sozialen Medien sind voll mit tollen Fotos. Der etwas blassrot wirkende Juni-Vollmond war vielerorts auffällig am Nachthimmel zu sehen. Auch in Köln sorgte der Erdtrabant für spektakuläre Aufnahmen.

Die Bezeichnung stamme aber nicht von der Färbung, sondern von der Erntezeit für Erdbeeren im Juni, erklärte Michael Passarge vom Freundeskreis der Himmelskunde im osthessischen Bad Salzschlirf. Doch nicht allen scheint die Bezeichnung „Erdbeermond” zu gefallen.

Jörg Kachelmann regt sich über  Bezeichnung Erdebeermond auf

Allen voran empörte sich Jörg Kachelmann über den Begriff „Erdbeermond”. „Wir BoomerInnen denken glücklich an vergangene Zeiten, in denen dummdeutschsprachige Kartoffelmedien noch nicht auf die Idee kamen, einen völlig normalen Vollmond, der so aussieht wie immer, zu einem angeblich geheimnisvollen #Erdbeermond aufzurüschen“, ätzte der Meteorologe auf X, ehemals Twitter, am Mittwoch.

Nicht alle sind seiner Meinung. Einige UserINNEN versuchten sogar, den 66-jährigen Schweizer über den Begriff aufzuklären. Denn der Vollmond hat tatsächlich für jeden Monat tatsächlich eine andere Bedeutung.  

In Oberbayern wirkte der aufgehende Erdbeermond hinter dunklen Wäldern besonders groß.

In Oberbayern wirkte der aufgehende Erdbeermond hinter dunklen Wäldern besonders groß.

Je nach Monat und Tradition haben Vollmonde verschiedene Namen, die oft aus der nordamerikanischen Algonquin-Tradition stammen. Beispiele sind: Wolfsmond (Januar), Schneemond (Februar), Wurm-Mond (März), Pink Moon (April), Blumenmond (Mai), Erdbeermond (Juni), Donnermond (Juli), Störmond (August), Erntemond (September), Jägermond (Oktober), Biber-Mond (November) und Kalter Mond (Dezember).

Vollmond hat für jeden Monat einen anderen Namen

Der Erdbegleiter war demnach am Mittwochabend etwa 398.000 Kilometer von der Erde entfernt. „Er ist gar nicht so nah dran“, sagte Passarge.

Kurz nach dem Aufgehen wirke der Mond generell größer, als wenn er hoch am Himmel steht. Das sei aber nur eine optische Täuschung. Denn wenn der Mond knapp über dem Horizont steht, sei er zum Beispiel hinter Bäumen oder Gebäuden zu sehen - diese wirken im Vergleich zu ihm deutlich kleiner.

Der Mond ist dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) zufolge im Mittel grob 400.000 Kilometer von der Erde entfernt. Allerdings ändere sich die Entfernung, da der Trabant keine kreisrunde Bahn um den Planeten durchläuft. Die Entfernung schwanke zwischen rund 360.000 und 405.000 Kilometern. (mbr/dpa)