In den USA ist die Epstein-Liste derzeit in aller Munde. Nachdem der US-Präsident den Fall herunterzuspielen versucht hat, meldet sich nun Epsteins Komplizin zu Wort.
Epstein-ListeKomplizin Ghislaine Maxwell will wohl plötzlich auspacken

Ghislaine Maxwell hat über Jahre Jefrey Epstein mit minderjährigen Mädchen versorgt. (Archivfoto)
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Während Donald Trump den Fall Jeffrey Epstein mit aller Macht und großem Eigeninteresse herunterzuspielen versucht, scheint Epsteins ehemalige Komplizin auspacken zu wollen. Laut der „Daily Mail“ ist Ghislaine Maxwell bereit, vor dem Kongress über die Epstein-Liste zu sprechen.
Die 63-Jährige, die wegen Kinderhandels zu 20 Jahren Haft verurteilt wurde und derzeit im Gefängnis sitzt, soll den Pädophilen Jeffrey Epstein mit minderjährigen Mädchen versorgt haben. Nun hofft die gebürtige Engländerin offenbar auf einen Deal, um ihre Haftstrafe zu verkürzen.
Fall Jeffrey Epstein: Ghislaine Maxwell will wohl über Promi-Liste sprechen
„Entgegen den Gerüchten wurde Ghislaine nie eine Art von Strafmilderung angeboten. Sie wäre mehr als glücklich, vor dem Kongress auszusagen und ihre Geschichte zu erzählen“, wird eine Quelle in der englischen Zeitung zitiert. „Niemand aus der Regierung hat sie jemals darum gebeten, ihr Wissen preiszugeben. Sie ist nach wie vor die einzige Person, die im Zusammenhang mit Epstein inhaftiert wurde. Sie würde es begrüßen, der amerikanischen Öffentlichkeit die Wahrheit sagen zu können“, heißt es weiter.
Am Samstag (12. Juli) hatte US-Präsident Donald Trump seine Anhänger aufgefordert, die Attacken auf seine Regierung wegen der Affäre um den Sexualstraftäter Jeffrey Epstein zu beenden. „Was ist mit meinen ‚Jungs‘ und in manchen Fällen auch ‚Mädels‘ los?“, schrieb Trump, der laut Elon Musk selber in den Epstein-Akten auftaucht, auf seiner Onlineplattform Truth Social. „Sie haben es alle auf Justizministerin Pam Bondi abgesehen, die einen fantastischen Job macht!“, nahm Trump die massiv in der Kritik stehende Bondi in Schutz.
Donald Trump spielt Epstein-Liste runter – Maga-Lager geht auf die Barrikaden
„Wir sind in einem Team, Maga, und mir gefällt nicht, was passiert“, hatte der Ehemann von Melania Trump an sein rechtes Maga-Lager („Make America Great Again“, Macht Amerika wieder großartig) gerichtet hinzugefügt. Die USA hätten eine „perfekte Regierung“, über die weltweit gesprochen werde – und „egoistische Menschen versuchen, ihr zu schaden, und das alles wegen eines Mannes, der nie stirbt, Jeffrey Epstein“, beschwerte sich der US-Präsident.

Als die Stimmung zwischen Donald Trump und Elon Musk kippte, beschuldigte der Tesla-Boss den US-Präsidenten schwer.
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Viele Trump-Anhänger hatte sich zuletzt empört geäußert, weil seine Regierung ein Versprechen zum Epstein-Skandal, in den auch Prinz Andrew verwickelt ist, nicht eingehalten hat: Sie wollte Licht in den Skandal um US-Milliardär bringen, der 2019 tot in seiner Gefängniszelle in Manhattan aufgefunden wurde. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen missbraucht und Prominenten zugeführt zu haben. Der Fall wird von zahlreichen Verschwörungstheorien begleitet.
Ghislaine Maxwell wurde im Dezember 2021 in den USA wegen ihrer Rolle im Missbrauchsskandal um Jeffrey Epstein verurteilt. Laut Zeugenaussagen von Opfern und Mitwissern spielte sie eine zentrale Rolle in seinem kriminellen Netzwerk. Sie wurde zu 20 Jahren Haft verurteilt. (mbr/afp)