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Jennifer Scharinger vermisstDurchbruch in Österreichs spektakulärem Vermisstenfall

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Jennifer Scharinger

Jennifer Scharinger, damals 21, wird seit dem 21. Januar 2018 vermisst. Nach einer Trennung und einem Streit mit ihrem Ex-Lebensgefährten verschwand sie laut Polizei unter bedenklichen Umständen aus der gemeinsamen Wohnung in Wien-Brigittenau. Das Landeskriminalamt Wien, Ermittlungsbereich Leib/Leben, führt seitdem die Ermittlungen. (Archivbild)

Der Fall gehört zu Österreichs bekanntesten Vermisstenfällen. Nun meldete die Polizei einen Durchbruch.

Im Fall der seit 2018 vermissten Wiener Studentin Jennifer Scharinger, bei dem die Ermittler von einem mutmaßlichen Femizid ausgehen, meldeten die Behörden einen Durchbruch. Nach Angaben des ORF wurde ein Tatverdächtiger festgenommen, bei dem es sich um den damaligen Freund der 21-Jährigen handeln soll.

Vermisste Jennifer Scharinger: Mutmaßlicher Täter nennt Details zu Tathergang und Fundort

Der Mann war bereits kurz nach dem Verschwinden in den Fokus geraten, die Ermittlungen wegen Freiheitsentziehung wurden jedoch 2019 eingestellt. Familienangehörige und Polizei hatten die Suche zuletzt im Oktober mit einer ausgelobten Belohnung von 50.000 Euro erneut ausgeweitet. Neue Hinweise führten dazu, dass der Verdächtige erneut befragt wurde.

Der ORF berichtet, der 32-Jährige habe am Montag ein Geständnis abgelegt und Ermittler zu einem Waldgebiet bei Allentsteig geführt. Dort seien laut dem Sender sterbliche Überreste gefunden worden; eine offizielle Bestätigung steht noch aus. Dem Bericht zufolge soll die Studentin am 22. Januar 2018 in der gemeinsamen Wohnung in Wien-Brigittenau getötet worden sein.

Der Sender schreibt, der Mann habe Scharinger nach einem Streit, in dem sie die Beziehung beendete, gewürgt und mit stumpfer Gewalt verletzt. Angaben zu Todesumständen und Identifizierung will die Polizei am Dienstagmittag veröffentlichen.

Parallelen zu Fall in Graz laut Medienberichten

Die „Kronen Zeitung“ verweist auf Parallelen zwischen zwei Fällen: dem festgenommenen Ex-Partner von Jennifer Scharinger und dem 31-jährigen Ex-Partner der in Graz getöteten Influencerin Stefanie P. Nach Angaben der Zeitung sollen beide Männer ihre früheren Partnerinnen nach einer Trennung attackiert und die Leichen anschließend an abgelegenen Orten zurückgelassen haben. Zudem sollen beide laut Bericht in ihrem Umfeld Schwierigkeiten gezeigt haben, mit Zurückweisungen umzugehen. Die Ermittlungen laufen weiter; für beide Männer gilt die Unschuldsvermutung.

Der österreichische Vermisstenfall Jennifer Scharinger wurde über die Jahre auch in deutschen Medien immer wieder aufgegriffen. Zudem fand er Eingang in dokumentarische Formate, darunter 2024 in der von der ehemaligen Polizeioberkommissarin Alexandra Rietz präsentierten Sat.1-Doku-Reihe „Wenn Menschen verschwinden“.

In Staffel 3, Folge 1, in der auch eine enge Freundin von Scharinger zu Wort kam, befasste sich das Format mit ihrem Leben, den letzten bekannten Spuren und dem damals ungeklärten Ermittlungsstand.