Die neue Staffel von „Monster“ startet am 3. Oktober 2025 auf Netflix – erfahren Sie hier alles zu Start, Handlung und Besetzung.
„Monster“ auf NetflixAlle Infos zur neuen True-Crime-Serie über den Serienmörder Ed Gein

Charlie Hunnam als Ed Gein in der neuen Netflix-Staffel „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“, die am 3. Oktober 2025 in Deutschland startet.
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„Monster“ sorgte mit der ersten Staffel über Jeffrey Dahmer für weltweite Schlagzeilen und Millionen Abrufe auf Netflix. Nach dem überwältigenden Erfolg folgte die Staffel über die Menendez-Brüder, die ebenfalls hohe Streamingzahlen verzeichnete. Nun setzt die True-Crime-Reihe ihre Erzählung mit einer neuen Staffel fort. Diesmal steht der berüchtigte Serienmörder Ed Gein im Mittelpunkt, dessen Taten in den 1950er-Jahren eine ganze Generation schockierten. Ab dem 3. Oktober 2025 ist „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ weltweit auf Netflix zu sehen.
„Monster: Die Geschichte von Ed Gein“: Um was geht es?
In den 1950er-Jahren wurde ein abgelegener Bauernhof im US-Bundesstaat Wisconsin zum Schauplatz grausamer Entdeckungen. Polizei und Ermittler stießen dort auf Leichenteile, Möbelstücke und Masken aus menschlicher Haut sowie Spuren zweier Morde, die Ed Gein zugeschrieben wurden.
Zudem stellte sich heraus, dass er auf Friedhöfen der Umgebung Gräber geöffnet und Leichen exhumiert hatte, um Körperteile für seine makabren Objekte zu verwenden. Der Fall sorgte damals für Entsetzen und prägte das Bild eines „Ur-Monsters“, das bis heute nachwirkt.
Netflix nimmt diesen Stoff jetzt in der dritten Staffel der Anthologie „Monster“ auf und zeigt nicht nur die Verbrechen selbst, sondern auch die Lebensumstände, die Geins Taten möglich machten. Dabei rücken Kindheit, Isolation und die dominante Mutter Augusta in den Fokus. Zugleich wird der Bogen zur Popkultur gespannt, denn Geins Geschichte beeinflusste direkt berühmte Horrorfilme wie „Psycho“ und „Texas Chainsaw Massacre“. Die True-Crime-Serie von Ryan Murphy („American Horror Story“, „Ratched“, „Feud“, „Pose“) will einen psychologischen Blick auf die Abgründe werfen, die hinter den schockierenden Schlagzeilen standen.
Hauptdarsteller Charlie Hunnam ist bekannt aus „Sons of Anarchy“
Charlie Hunnam, bekannt aus „Sons of Anarchy“, spielt in „Monster: Die Geschichte von Ed Gein“ den berüchtigten Mörder und Grabräuber aus Wisconsin. Der „Hollywood Reporter“ beschrieb seine Darstellung im ersten Trailer als „knochendurchdringend unheimlich“. Netflix kündigte die dritte Staffel zudem als die bislang „erschreckendste“ der Reihe an.
Für seine Vorbereitung erhielt der britische Schauspieler Zugang zu der einzigen bekannten Tonaufnahme von Gein, die zwei Tage nach dessen Festnahme entstand. „Viel von der Musikalität, seiner Betonung, seiner Wortwahl und seiner Energie konnte ich daraus entnehmen“, erklärte der 45-Jährige.

Charlie Hunnam spielt Ed Gein in der dritten Staffel von „Monster“.
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Produzent Ryan Murphy betonte, jede Staffel stelle die Frage, ob Monster geboren oder gemacht werden. „Im Fall von Ed ist es wahrscheinlich ein bisschen von beidem“, sagte er. Hunnam selbst fügte hinzu: „Dies wird eine wirklich menschliche, zarte, schonungslose Erkundung dessen, wer Ed war – mit dem Menschen im Mittelpunkt, nicht nur seinen Taten.“
War Ed Gein ein Serienmörder?
Streng genommen gilt Ed Gein nicht als Serienmörder im klassischen Sinn. Ein Serienmörder ist in der Kriminologie jemand, der mindestens drei Menschen in getrennten Ereignissen tötet. Gein wurden jedoch nur zwei Morde nachgewiesen:
Mord an Mary Hogan (1954) – die Wirtin einer Taverne aus Pine Grove wurde in ihrem Lokal erschossen, ihre Leiche fand man später in Geins Haus.
Mord an Bernice Worden (1957) – die Besitzerin eines Eisenwarenladens in Plainfield wurde erschossen und in seiner Scheune aufgehängt gefunden.

Ed Gein, auch „Plainfield Ghoul“ („Unhold von Plainfield“) genannt, war ein US-amerikanischer Mörder und Leichendieb, dessen Taten die USA in den 1950er-Jahren erschütterten.
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Gein gestand darüber hinaus, mehrere Gräber auf Friedhöfen in der Umgebung geöffnet und Leichen exhumiert zu haben, um Körperteile mitzunehmen. Auf seiner Farm fand die Polizei zahlreiche makabere Objekte aus Haut, Knochen und Organen. Bis heute ließ sich nicht feststellen, von welchen Personen die gefundenen Überreste stammten.
Robert H. Gollmar, der Richter in Geins Fall, schrieb in seinem Buch „Edward Gein: America’s Most Bizarre Murderer“ (1981), dass Gein „möglicherweise mehr als die beiden bekannten Opfer getötet haben könnte“, auch wenn dies nie bewiesen wurde.
Könnte man Taten von Ed Gein heute noch aufklären oder mögliche Opfer per DNA zuordnen?
Die Polizei fand 1957 auf Geins Farm stark verweste, zerschnittene und teilweise verarbeitete Körperteile. Damals gab es weder DNA-Analysen noch moderne forensische Methoden, um genaue Zuordnungen vorzunehmen. Viele Gebeine waren zudem durch die Art der „Weiterverwendung“ unvollständig oder stark beschädigt.
Heute könnte man theoretisch mit DNA-Analysen mehr herausfinden – wenn noch gesicherte Asservate vorhanden wären und Vergleichsproben von Angehörigen zur Verfügung stünden. Allerdings ist nicht bekannt, ob solche Proben noch existieren oder in einem Zustand sind, der eine Analyse erlaubt. Gein gilt allerdings bis heute als einer der Hauptverdächtigen in den Vermisstenfällen Georgia Jean Weckler (verschwand 1947 im Alter von acht Jahren) und Evelyn Grace Hartley (verschwand 1953 im Alter von 15 Jahren).
Was wurde aus Ed Gein?
Ed Gein wurde nach seiner Festnahme 1957 für zwei Morde verantwortlich gemacht, aber wegen seiner psychischen Erkrankung für schuldunfähig erklärt. 1968 kam es zu einem erneuten Prozess, bei dem er erneut für unzurechnungsfähig befunden und dauerhaft in eine psychiatrische Einrichtung eingewiesen wurde. Den Rest seines Lebens verbrachte er im Central State Hospital und später im Mendota Mental Health Institute in Madison, Wisconsin.

Ed Gein im Jahre 1957. (Archivbild)
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Dort galt er trotz seiner Taten als kooperativer und unauffälliger Patient. Er durfte im Krankenhaus kleinere Arbeiten verrichten und war für sein ruhiges Verhalten bekannt. Am 26. Juli 1984 starb Gein im Alter von 77 Jahren an Krebs. Er wurde zwischen seinen Eltern und seinem Bruder auf dem Friedhof von Plainfield beerdigt.
Im Laufe der Jahre brachen Souvenirjäger immer wieder Stücke von Ed Geins Grabstein ab, bis dieser im Jahr 2000 schließlich komplett gestohlen wurde. Im Juni 2001 tauchte er nahe Seattle im US-Bundesstaat Washington wieder auf und kam anschließend in die Verwahrung des Sheriff’s Department von Waushara County.
Was ist über die Familie von Ed Gein bekannt?
Ed Gein wuchs mit seinen Eltern George und Augusta sowie seinem älteren Bruder Henry auf einer abgelegenen Farm bei Plainfield, Wisconsin, auf. Der Vater war alkoholkrank und wenig präsent, während die Mutter eine streng religiöse, dominante Frau war, die ihre Söhne von sozialen Kontakten fernhielt und besonders Ed stark an sich band.
Henry äußerte sich später kritisch über die Mutter, kam jedoch 1944 bei einem mysteriösen Brand ums Leben – die Umstände seines Todes wurden nie völlig geklärt. Nach dem Tod der Mutter 1945 lebte Ed allein auf dem Hof. Eine eigene Frau oder Kinder hatte er nie. Eine Frau aus Ed Geins Umfeld, Adeline Watkins, erklärte später, über viele Jahre eine Beziehung mit ihm geführt zu haben, und beschrieb ihn als „freundlich“ und „unauffällig“. Zur Familie gehörte auch seine Tante Bertha Amelda Lehrke Benjamin, die 1996 im Alter von 105 Jahren starb und damit als letzte enge Verwandte der Geins galt.
Ed Gein: Einfluss auf Filme und Popkultur
Die Taten von Ed Gein hatten enormen Einfluss auf Film und Popkultur – er gilt als Vorlage für einige der bekanntesten Horrorfiguren überhaupt:
- „Psycho“ (1960) – Norman Bates (Alfred Hitchcock ließ sich für Figur und Mutterbindung von Gein inspirieren).
- „The Texas Chain Saw Massacre“ oder auch „Blutgericht in Texas“ (1974) – Leatherface trägt Masken aus Menschenhaut, was direkt auf Geins Funde zurückgeht.
- „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) – Buffalo Bill schneidert sich ein „Frauenkostüm“ aus Haut, ebenfalls eine Anspielung auf Geins Praktiken.
- „Deranged – Geständnisse eines Necrophilen“ (1974) – ein fast direkter Film über Gein, wenn auch unter dem Namen Ezra Cobb.
- „Ed Gein – The Wisconsin Serial Killer“ (2000) – Spielfilm, der sein Leben relativ nah an den bekannten Fakten nacherzählt. In der Titelrolle: Steve Railsback, der auch schon Charles Manson spielte.
- „Ed Gein: The Butcher of Plainfield“ (2007) – B-Movie mit Kane Hodder, das sich lose an seinem Fall orientiert.
- Serien wie „American Horror Story“ oder „Bates Motel“ – greifen ebenfalls Motive auf, die mit Geins Geschichte verbunden sind.