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Sexhandel-ProzessSean „Diddy“ Combs schwangere Ex-Freundin Cassie muss Textnachrichten vorlesen

Lesezeit 2 Minuten
Cassie Ventura verlässt das Gerichtsgebäude in Manhattan.

Cassie Ventura verlässt das Gerichtsgebäude in Manhattan.

Die Sängerin Cassie ist die wichtigste Zeugin im Prozess gegen den Musikmogul. Jetzt wurde sie von der Verteidigung ins Kreuzverhör genommen.

Die Anwälte von Rapper Sean „Diddy“ Combs haben dessen hochschwangere Ex-Freundin Cassie Ventura am Freitag erneut ins Kreuzverhör genommen. Im Sexhandels-Prozess gegen den Musikmogul standen wie bereits am Vortag Textbotschaften im Mittelpunkt, die die 38-jährige R&B-Sängerin mit ihrem früheren Partner austauschte.

„Ich bin keine Stoffpuppe. Ich bin jemandes Kind“, schrieb sie an Combs, nachdem er im Jahr 2016 in einem Hotel in Los Angeles auf sie eingeprügelt und sie über den Boden geschleift hatte. Überwachungskameras fingen die Szene ein. In der Nachricht schrieb die R&B-Sängerin zudem, Combs sei an dem Tag durch Drogen und Alkohol außer Kontrolle gewesen. Nachdem die Aufnahmen im vergangenen Jahr medienöffentlich wurden, erklärte Combs, er sei von seinem Verhalten „angewidert“.

Wenige Tage nach dem Vorfall drückten Cassie und der 55-jährige Rapper jedoch wieder Zuneigung füreinander aus. In einer Nachricht, die im Gerichtssaal verlesen wurde, schrieb Cassie: „Wir brauchen eine andere Stimmung als am Freitag.“ Vor dem Ende des Kreuzverhörs versuchten die Anwälte des Rappers, die Aussage seiner Ex-Partnerin in Zweifel zu ziehen, er habe sie im Jahr 2018 vergewaltigt, nachdem sie die Beziehung nach fast elf Jahren beendet habe.

Sean „Diddy“ Combs droht eine lange Haftstrafe

Die Staatsanwaltschaft wirft Combs vor, seinen Ruhm und sein Vermögen genutzt zu haben, um Frauen zu missbräuchlichen Sexpartys zu zwingen. Sein Anwaltsteam argumentiert, alle sexuellen Handlungen seien einvernehmlich gewesen. Der Beschuldigte habe zwar gewalttätig werden können, es habe sich aber nie um Sexhandel oder Erpressung gehandelt, wie von der Staatsanwaltschaft angeführt. Im Falle einer Verurteilung drohen ihm mindestens 15 Jahre Gefängnis.

Combs plädierte vor Gericht auf nicht schuldig in Bezug auf Verschwörung zur Erpressung, Sexhandel durch Gewalt, Betrug oder Nötigung und die Beförderung zur Ausübung der Prostitution.

Seine Anwälte wollen die Geschworenen davon überzeugen, dass Cassie eine willige und eifrige Teilnehmerin an dem sexualisierten Lebensstil des Rappers war. Cassie sagte aus, sie empfinde angesichts von Hunderten Begegnungen mit Sexarbeitern Scham. (rnd/ap)