Die nordenglische Stadt Rotherham erlangte wegen eines beispiellosen Missbrauchsskandals traurige Berühmtheit. Nun wurden erneut zwei Täter verurteilt.
Operation „Stovewood“Zwei Männer für Missbrauch von Teenagern in England zu langen Haftstrafen verurteilt

Die Taten der Männer sollen sich in den Jahren 2011 und 2012 in Rotherham abgespielt haben.
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Weil sie zwei schutzbedürftige Mädchen im Alter von 15 Jahren zahllose Male vergewaltigten, sind zwei Männer in England zu langen Haftstrafen verurteilt worden. Die 37 und 42 Jahre alten Täter müssen für 20 beziehungsweise 18 Jahre und 6 Monate ins Gefängnis, wie die Ermittlungsbehörde National Crime Agency mitteilte.
Sie waren am Montag vom Sheffield Crown Court für schuldig befunden worden, die damals in einem Kinderheim untergebrachten Mädchen über einen Zeitraum von einem Jahr immer wieder betrunken gemacht und dann missbraucht zu haben, hieß es in der Mitteilung. Ein weiterer Mann, mit polnischer Staatsangehörigkeit, der sich ebenfalls an den Mädchen vergangen hatte, soll sein Strafmaß in der kommenden Woche erhalten.
Lange Reihe von Missbrauchsfällen
Die Taten, die sich in den Jahren 2011 und 2012 in Rotherham abspielten, fügen sich in eine lange Reihe von Missbrauchsfällen in der nordenglischen Stadt ein. Eine Sonderkommission hatte mehr als 1.100 Kinder identifiziert, die dort zwischen 1997 und 2013 zum Opfer bandenmäßiger sexueller Ausbeutung wurden. Die Opfer stammten oft aus schwierigen sozialen Verhältnissen.
Die Fälle hatten zu großer Kritik an Polizei und Behörden geführt. Sie sollen einer Untersuchung zufolge die Verbrechen jahrelang ignoriert haben. Die Täter waren überwiegend pakistanischer Herkunft - auch das soll lange nicht thematisiert worden sein. Angeblich aus Angst, als rassistisch abgestempelt zu werden. Die beiden nun verurteilten Männer aus Zimbabwe und der Elfenbeinküste wurden im Rahmen der Operation „Stovewood“, einer Sonderermittlung zu den Missbrauchsfällen in Rotherham ausfindig gemacht. (dpa)