In Belgien steht eine Frau vor Gericht, die ihren Mann nach der Hochzeit neben 60 Hunden wie ein Tier gehalten haben soll.
Schockierende Vorwürfe in BelgienEhemann nach Hochzeit monatelang in Hundezwinger gesperrt

Hundezwinger (Symbolbild)
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Nach der Eheschließung im August 2024 soll für einen 48-jährigen Mann in der belgischen Gemeinde Grobbendonk eine monatelange Tortur begonnen haben. Seine 47-jährige Ehefrau, Anna V., steht nun laut „Bild“ wegen Folter und Freiheitsberaubung vor Gericht in Turnhout. Beinahe ein Jahr lang sollen die Misshandlungen unbemerkt geblieben sein.
Ehefrau wegen Folter und Freiheitsberaubung vor Gericht
Der Mann musste sich laut Anklage rund um die Uhr um 60 Chihuahuas kümmern, die frei auf dem Grundstück umherliefen. Zu seinen Aufgaben gehörte es, barfuß die Hinterlassenschaften der Tiere zu beseitigen. Er sei zudem in einem Hundezwinger, einem Gehege und im Keller des Hauses ohne Nahrung eingesperrt worden.
Die Staatsanwaltschaft führt an, dass der Mann wiederholt mit Fäusten, Stühlen und einem Kochtopf geschlagen wurde. In einem Fall habe seine Frau ihn mit kochendem Wasser übergossen, weil sie ihn für den Tod von zwei Hunden verantwortlich machte.
Von gesund zu Beginn der Ehe bis hin zu einem „verbrannten Skelett“
Fotos, die dem Gericht vorliegen, sollen belegen, wie sich sein körperlicher Zustand von gesund zu Beginn der Ehe zu dem eines „verbrannten Skeletts“ verschlechterte. „Er hatte Angst vor ihr, ertrug aus Furcht alles“, so die Staatsanwaltschaft.
Am 18. März dieses Jahres gelang dem 48-Jährigen die Flucht. Unterkühlt, verletzt und nur mit Unterhosen bekleidet, klopfte er bei Nachbarn an das Küchenfenster. Als Sanitäter eintrafen, soll Anna V. noch versucht haben, ihn zum Schweigen zu bringen. Die Rettungskräfte bemerkten jedoch die Angst des Mannes, forderten die Frau auf, den Rettungswagen zu verlassen, woraufhin er von seinem Martyrium berichtete.
Vor Gericht bestritt die Angeklagte die Vorwürfe nicht. Sie gab an, von der großen Anzahl an Hunden überfordert gewesen zu sein. „Ich war so erschöpft. Ich konnte nicht mehr und habe es an ihm ausgelassen“, sagte sie. „Mir ist jetzt klar, was ich ihm angetan habe. Das hätte niemals passieren dürfen.“ Auf ihrem Mobiltelefon fanden Ermittler zudem Videos, in denen sie ihren Mann demütigte. Die Staatsanwaltschaft fordert eine Haftstrafe von acht Jahren; ein Urteil wird im Januar erwartet. (jag)

