Schüler saßen über tiefer Schlucht festAlle Gondel-Insassen nach komplizierter Rettungsaktion in Pakistan befreit

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Dieses Videostandbild zeigt die Gondel einer Seilbahn in der sechs Kindern und zwei Erwachsenen eingesperrt sind (bestmögliche Qualität).

Das Videostandbild zeigt die Gondel einer Seilbahn, in der sechs Kindern und zwei Erwachsenen eingesperrt sind. Die Rettungsaktion war höchst kompliziert, verlief letztlich jedoch erfolgreich.

Acht Menschen saßen stundenlang in hunderten Metern Höhe fest. Die Rettung musste zwischenzeitlich unterbrochen werden.

In Pakistan sind bei einer dramatischen Rettungsmission alle Insassen aus der Gondel einer Seilbahn befreit worden. Sechs Kinder und zwei Erwachsene seien am späten Dienstagabend (Ortszeit) in der Region im Distrikt Battagram gerettet worden, bestätigte der Katastrophenschutz der Deutschen Presse-Agentur. Die Gondel hing nur noch an einem Stahlseil, nachdem zwei Drähte am Morgen gerissen waren.

Komplizierte Rettung bei Gondel-Drama

Knapp 15 Stunden lang hatten die sechs Menschen in der Gondel ausgeharrt, die nur noch an einem Stahlseil hing, nachdem zwei Drähte gerissen waren.

Offenbar war am frühen Dienstagmorgen ein Kabel der Seilbahn gerissen, als die Kinder auf dem Weg zur Schule waren. Damit hing der Sessellift nur noch an einem einzigen Kabel und geriet in eine fragile Schräglage. Das verkomplizierte die Rettung besonders. 

Der Sessellift hing laut Katastrophenschutzbehörde Pakistans über einer 300 Meter tiefen Schlucht. Die bergige Region in der nördlichen Provinz Khyber Pakhtunkhwa bildet den äußersten Westen des Himalaya. Die Berge erreichen im Distrikt eine Höhe von über 4700 Meter. Hier sind Seilbahnen oft die einzige Möglichkeit, um entlegene Dörfer zu erreichen.

Seilbahn-Drama in Pakistan: 16-Jähriger bewusstlos

Ein junger Mann namens Gulfaraz sagte dem Sender „Geo News“ am Telefon, dass er und die anderen Fahrgäste seit mehr als sechs Stunden festsäßen. Ein 16-Jähriger, der an einer Herzerkrankung leidet, sei seit drei Stunden bewusstlos. Der Teenager war offenbar auf dem Weg ins Krankenhaus gewesen.

Der geschäftsführende Premierminister, Anwaarul Haq Kakar, wies die Rettungsbehörden an, alle verfügbaren Ressourcen für den Einsatz zu mobilisieren.

Die Rettungsaktion wurde durch die böigen Winde in dem Gebiet und die Tatsache erschwert, dass die Rotorblätter des Hubschraubers den Lift weiter destabilisieren könnten. Die Gondel hätte aus dem Gleichgewicht geraten und abstürzen können.

Pakistan: Spezialkräfte retten alle Insassen aus Gondel

Schließlich konnten Spezialkräfte zwei Kinder retten. Die Polizei hatte irrtümlicherweise über vier gerettete Kinder berichtet. Doch mit Einbruch der Dunkelheit mussten die Spezialkräfte ihre Rettungsaktion unterbrechen. Als Grund nannte die Polizei auch schlechtes Wetter.

Unterdessen setzten Bewohner die Rettungsaktion nach Rücksprache mit dem Militär selbst fort. Fernsehaufnahmen zeigten einen Mann, der sich mit einer Vorrichtung von der Bergstation am verbliebenen Stahlseil Richtung Gondel auf den Weg machte, um die Insassen zu erreichen. Von dort aus sollen die restlichen Menschen in Sicherheit gebracht werden. Kurze Zeit später konnte die Rettungsaktion fortgesetzt und alle Insassen gerettet werden. (mit dpa)

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