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Forscher stehen vor RätselHistorische Schiffswracks in Ostsee entdeckt

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Die Computersimulation zeigt ein Schiffswrack

Dänische Forscher haben drei gut erhaltene Schiffswracks in der Ostsee gefunden, die nach Schätzungen mehr als 300 Jahre alt sein könnten.

Gleich drei sehr gut erhaltene Wracks haben Forscher in den Tiefen der Ostsee entdeckt. Die Experten machen ein Geheimnis um den Fundort, stehen aber gleichzeitig vor einem Rätsel.

Im November haben 27 dänische Forscher in der Ostsee östlich der schwedischen Insel Gotland mehrere Schiffswracks auf dem Meeresgrund in 150 Meter Tiefe geordert und gefunden. Eines der drei sehr gut erhaltenen Schiffe gibt besonders Rätsel auf.

Nach dem sensationellen Fund waren die Forscher aus dem Häuschen. „Es war fantastisch, die Schiffe auf dem Bildschirm zu sehen, als wir einen Unterwasserroboter mit einer Kamera runter auf den Meeresgrund geschickt haben“, sagte Expeditionsleiter und Museumsdirektor Gert Normann Andersen laut Mitteilung. „Die Schiffe sahen aus, als wären sie gerade verlassen worden.“

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Doch der Schatz stellt die Wissenschaftler vor ein geheimnisvolles Rätsel. Eine Frage beschäftigt die Forschenden besonders: Wozu waren wohl die kleinen Tonnen auf dem Deck dieses alten Schiffs?

Die Rede ist von mehrere kleine Tonnen aus Holz, die unversehrt auf einem der Schiffsdecks stehen. Weil dieses Schiff damals Waren transportierte, ist eine Idee der Forscher: „Die Holztonnen könnten dazu gedient haben, sich im Falle eines Angriffs dahinter zu ducken.“

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Über die Herkunft sind sich die Experten bereits sicher. Ersten Schätzungen zufolge könnten die Wracks mehr als 300 Jahre alt sein. Bei zwei der Schiffe handle es sich mit großer Sicherheit um niederländische Frachtschiffe, berichtete das Sea War Museum im jütländischen Thyborøn.

Das dritte und größte sei vermutlich skandinavisch. Alle drei Schiffe seien in etwa 150 Meter Tiefe gefunden worden. 

Wissenschaftler zerbrechen sich wegen geheimnisvollen Holztonnen den Kopf

Ein anderes Rätsel ist: Warum ist das Schiff gesunken? Denn ein Angriff war es wohl nicht. Sonst hätten die Forscher vermutlich Löcher im Schiffsrumpf entdeckt. Vielleicht hat sich das Wetter plötzlich geändert, und ein starker Windstoß hat das Schiff zum Kentern gebracht.

Auf alle diese Fragen suchen die Fachleute jetzt Antworten, indem sie das Wrack im Meer genau untersuchen. Wo das genau ist, daraus machen die Experten lieber ein Geheimnis. Sie wollen die Schiffe vor Neugierigen und Plünderern schützen.

Im Gegensatz zur Nordsee, wo alle Wracks in Rekordzeit zerfallen würden, seien in der Ostsee viele Schiffe gut erhalten. Das liege daran, dass in der Ostsee weder Schiffsbohrwürmer noch andere holzbohrende Tiere so weit in der Tiefe leben könnten, wo das Bodenmilieu sauer und sauerstoffarm sei. (mbr)

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