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Rettung nahe libyscher KüsteÄrzte ohne Grenzen retten 130 Mittelmeermigranten – Streit mit Rom

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Ein überfülltes Boot mit Geflüchteten (Symbolbild)

Ein überfülltes Boot mit Geflüchteten (Symbolbild)

Die Seenotretter haben 130 Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Jedoch werden den Helfern von der rechten Regierung Italiens Steine in den Weg gelegt.

Die Seenotretter von Ärzte ohne Grenzen haben 130 Migranten und Flüchtlinge aus dem Mittelmeer gerettet. Bei zwei Einsätzen wurden am Dienstagabend 69 Menschen von einem Schlauchboot und am Mittwochmorgen 61 Personen von einem anderen kleinen Gummiboot an Bord geholt, wie die Organisation mitteilte. Unter den Geretteten seien rund 50 Minderjährige und auch ein Baby. Die Einsätze fanden demnach in internationalen Gewässern nahe der libyschen Küste statt.

Mittelmeermigranten: Erschwerte Arbeit für Seenotretter

Schon nach der ersten Rettung hatte Italien dem Schiff die Stadt La Spezia in der nördlichen Region Ligurien als Hafen zum Anlegen zugewiesen. Die Helfer kritisieren, dass sie rund vier Tage und Nächte benötigen, um dorthin zu gelangen. Zuletzt kam es oft vor, dass Seenotrettern weit entfernte Häfen zugeteilt wurden. Die Helfer vermuten, dass dahinter eine Schikane der rechten Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni steckt, um die NGOs zu zermürben.

Innenminister Pietro Piantedosi warf den Organisationen am Mittwoch vor, durch ihre Einsätze die Migranten zur ermutigen, die gefährliche Überfahrt anzutreten. „Die Anwesenheit der NGOS sorgt – wie es der Zufall so will – dafür, dass wieder Schlauchboote ablegen“, sagte er. (dpa)

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