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Nahe Draculas SchlossTeenager setzt Notruf in den Karpaten ab – und verschwindet spurlos

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Wanderer in den rumänischen Karpaten nahe dem Bucegi-Plateau.

Wanderer in den rumänischen Karpaten nahe dem Bucegi-Plateau. (Symbolbild)

Dramatische Suche in Rumänien: Ein 18-jähriger Brite meldet sich unterkühlt aus den Karpaten per Notruf – seitdem fehlt von ihm jede Spur.

Eine großangelegte Suchaktion nach einem 18-jährigen britischen Wanderer ist in den rumänischen Bucegi-Bergen im Gange. Der Teenager wird laut einem Artikel der Tageszeitung „Daily Mail“ seit dem Abend des 23. November vermisst, nachdem er einen Notruf abgesetzt hatte. Seine Mutter, Jo Smyth, ist nach Rumänien gereist, um die Rettungsteams zu unterstützen.

Rumänien: Rucksack gefunden, doch von 18-Jährigem Wanderer fehlt jede Spur

Der Teenager, der als George identifiziert wurde, begann seine Wanderung am Sonntagmorgen in Poiana Brasov mit dem Ziel Bran, wo sich das berühmte Draculaschloss befindet. Laut dem Bergrettungsdienst Salvamont Brasov erreichte er das Tiganesti-Tal auf über 2000 Metern Höhe, von wo aus er wegen Erschöpfung und Unterkühlung die Notrufnummer 112 kontaktierte.

Die täglichen Suchaktionen werden durch widrige Wetterbedingungen wie starken Schneefall, Nebel und Wind erheblich erschwert. Rettungsteams konnten den Rucksack des Teenagers in dem Gebiet lokalisieren, aus dem er den Anruf getätigt hatte. Der Rucksack wurde der Polizei übergeben, aber weitere Spuren des Vermissten wurden bisher nicht gefunden.

Mutter äußert sich verzweifelt

Erstmals bei einer lokalen Rettungsaktion kam ein Black-Hawk-Hubschrauber zum Einsatz, um Einsatzkräfte schnell in unzugängliche Gebiete zu transportieren. Zudem wurden eine Drohne mit Wärmebildkamera und Spürhunde eingesetzt, um die Route des jungen Mannes zu verfolgen, jedoch ohne Erfolg.

Die Mutter des Vermissten beschrieb ihren Sohn als einen „sportlichen und starken jungen Mann“, der die Berge liebte. Sie gab an, er habe seine Universität in Großbritannien am Sonntag ohne Wissen der Familie verlassen, um allein wandern zu gehen. „Allein der Gedanke an ein Leben ohne ihn ist unerträglich“, sagte seine verzweifelte Mutter.

Die Bucegi-Berge sind ein normales, gut erschlossenes Wandergebiet, aber mit typischen Hochgebirgsrisiken: schnell umschlagendes Wetter, Nebel, Kälte auch im Sommer, ausgesetzte Passagen, teils schlechte Handyabdeckung.

Unkundige oder allein wandernde Touristen verirren sich dort immer wieder, besonders bei Schnee oder Dunkelheit. Mit guter Ausrüstung, markierten Wegen, lokaler Wetterinfo und Erfahrung sind sie aber ein beliebtes und gut besuchtes Gebiet – gefährlich werden sie vor allem, wenn man sie unterschätzt. (jag)