Video aus ChinaTesla will nach tödlichem Unfall mögliche Fehlfunktion untersuchen

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Ein Tesla Model Y fährt auf einer Strasse ausserorts im Zürcher Unterland.

Ein Tesla „Model Y“ auf einer Landstraße. Der US-Autobauer hat nach einem tödlichen Unfall in China eine Untersuchung angekündigt.

Ein Video, das einen Tesla zeigt, der unkontrolliert durch eine Stadt rast und mehrere Menschen rammt, hat in China viel Aufmerksamkeit bekommen. 

Nach einem Autounfall in der chinesischen Provinz Guangdong hat der US-Autobauer Tesla eine Untersuchung angekündigt. Zuvor waren zwei Menschen gestorben und drei weitere teils schwer verletzt worden, nachdem ein Fahrer die Kontrolle über sein Auto, ein Tesla Model Y, verloren hatte.

Besondere Aufmerksamkeit erlangte der Unfall, der sich bereits Anfang November zugetragen hatte, nachdem am Sonntag Videoüberwachungsaufnahmen öffentlich wurden und ein Familienmitglied des Fahrers in lokalen chinesischen Medien erklärte hatte, die Bremse des Teslas habe sich nicht bestätigen lassen.

Tesla-Unfall in China: Videoaufnahmen millionenfach abgerufen

Die Videoaufnahmen, die weltweit mittlerweile von Millionen Menschen angesehen wurden, zeigen den Tesla bei einem Einparkversuch. Kurz bevor das Fahrzeug in der Parklücke positioniert ist, beschleunigt das Elektroauto jedoch plötzlich wieder und rast die Straße entlang.

Eine Geschwindigkeit von bis zu 150 Kilometer pro Stunde habe der Tesla auf seiner circa zwei Kilometer langen Irrfahrt erreicht, heißt es in chinesischen Medienberichten. Auf der zurückgelegten Strecke kollidierte der Tesla mit mehreren Fahrzeugen und Fahrradfahrern, wie im Video zu erkennen ist. Die Fahrt endete schließlich, als das Fahrzeug mit einer Ladenfront kollidierte.

Tesla kündigt Untersuchung von Unfall in China an

Der US-Hersteller reagierte am Sonntag auf die Berichte aus China und kündigte eine Untersuchung an. Tesla wies in seinem Statement darauf hin, dass die Bremslichter auf den Videoaufnahmen nicht aufgeleuchtet hätten. Das stimme mit Daten der Firma überein, die ebenfalls keinen Bremsvorgang aufgezeichnet hätten.

„Die Polizei bemüht sich derzeit um ein drittes Gutachterbüro, um die Wahrheit hinter diesem Unfall herauszufinden, und wir werden aktiv jede notwendige Unterstützung leisten“, teilte Elon Musks Auto-Firma am Sonntag mit. In der Mitteilung an die Nachrichtenagentur Reuters warnte der US-Hersteller zudem davor, „Gerüchten“ Glauben zu schenken.

In chinesischen Medienberichten hieß es unterdessen, der Fahrer des Teslas, der den Unfall offenbar schwerverletzt überlebt hat, habe weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss gestanden. In der Vergangenheit wurde Tesla nach Unfällen in China bereits mehrmals mit Vorwürfen über Fehlfunktionen an ihren Fahrzeugen konfrontiert, hatte die Anschuldigungen aber stets zurückgewiesen. China ist der zweitgrößte Absatzmarkt für den US-Autobauer.

Auch in Europa wurden in der Vergangenheit bereits ähnliche Vorwürfe gegen Tesla erhoben. Zuletzt hatte ein Unfall in Paris im Dezember 2021 für Wirbel gesorgt. Auch damals hatte ein Tesla-Fahrer die Kontrolle über sein Fahrzeug verloren.

Das Fahrzeug war mit hoher Geschwindigkeit durch die Innenstadt der französischen Hauptstadt gerast und dabei mit zahlreichen Menschen und Gegenständen kollidiert, eine Person wurde getötet. Auch bei diesem Unfall bestand der Verdacht eines technischen Defekts, was Tesla jedoch bestritt. (das)

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