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Pilot wohl bewusstlosUS-Kampfjets fangen Flugzeug in Flugverbotszone über Washington ab

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Ein F-16-Kampfjet der amerikanischen Luftwaffe. Am Sonntag fingen Jets dieses Typs ein Kleinflugzeug über der Flugverbotszone über der US-Hauptstadt Washington ab. (Archivbild)

Ein F-16-Kampfjet der amerikanischen Luftwaffe. Am Sonntag fingen Jets dieses Typs ein Kleinflugzeug über der Flugverbotszone über der US-Hauptstadt Washington ab. (Archivbild)

Ein lauter Überschallknall schreckt zunächst die Menschen auf. Kurze Zeit später berichtet die US-Luftwaffe vom Absturz eines Kleinflugzeugs. 

Der Pilot eines Kleinflugzeugs, das die US-Luftwaffe nahe der US-Hauptstadt Washington auf den Plan gerufen hat, soll Berichten zufolge in seinem Sitz zusammengesackt gewesen sein. Das hätten die Kampfpiloten der Luftwaffe beobachtet, berichtete unter anderem der Sender CNN am Montag unter Berufung auf nicht namentlich genannte mit dem Vorfall vertraute Quellen. Die Unfallermittler untersuchten nun unter anderem Sauerstoffmangel als einen möglichen Grund dafür.

Kampfjets der US-Luftwaffe hatten am Sonntag ein Kleinflugzeug nahe der US-Hauptstadt Washington abgefangen. Der Pilot des Kleinflugzeugs vom Typ Cessna Citation sei nicht ansprechbar gewesen und habe nicht auf die Ansprachen der Behörden reagiert, hatte das nordamerikanische Luftverteidigungskommando Norad zunächst mitgeteilt.

An dem Einsatz gegen 15.20 Uhr (Ortszeit) seien F-16-Kampfjets beteiligt gewesen. Kurze Zeit später sei das Kleinflugzeug bei Montebello im Bundesstaat Virginia, südlich von Washington, abgestürzt, teilte die US-Luftfahrtaufsicht FAA mit. Die Maschine sei in Elizabethton im Bundesstaat Tennessee gestartet und hätte in Long Island in New York landen sollen.

Kampfjets über Washington: Pilot von Kleinflugzeug reagiert nicht

Norad teilte mit, dem Kampfjet sei die Erlaubnis erteilt worden, mit Überschallgeschwindigkeit zu fliegen. Auch seien Leuchtraketen zum Einsatz gekommen, „um die Aufmerksamkeit des Piloten abzulenken“. Unklar war zunächst, ob es an Bord einen medizinischen Notfall gegeben hatte und der Pilot deshalb nicht reagierte – und ob das Kleinflugzeug Beschränkungen des Luftraums über Washington und Umgebung verletzt hatte.

Nach CNN-Informationen befanden sich an Bord des Kleinflugzeugs vier Menschen, zu denen zunächst keine Details bekannt waren. Die Maschine sei nicht vom Militär abgeschossen worden, berichtete CNN unter Berufung auf eine mit der Sache vertraute Person.

Kleinflugzeug stürzt ab: Keine Überlebenden an Unglücksstelle gefunden

Es seien keine Überlebenden an der Unglücksstelle gefunden worden, berichtete der US-Sender zudem am Montagmorgen. Das Kleinflugzeug sei zuvor rund 315 Meilen (ca. 507 km) von seiner ursprünglich geplanten Flugroute abgewichen. 

Das Privatflugzeug gehört laut CNN der Firma „Encore Motors“ aus Florida. Der Besitzer der Firma, John Rumpel, sagte gegenüber der „Washington Post“ zwei Familienangehörige hätten sich an Bord befunden – darunter seine Tochter und seine Enkelin. Die US-Verkehrsbehörde hat Ermittlungen für den Montag angekündigt.

Am Sonntagnachmittag hatte ein lauter Knall viele Menschen in Washington und in den angrenzenden Bundesstaaten Virginia und Maryland aufgeschreckt. Es war ein explosionsartiges Geräusch zu hören. Die Behörde, die in der Stadt Annapolis unweit von Washington Notfälle koordiniert, teilte mit, dass es sich dabei um einen Überschallknall gehandelt habe. Ein solcher ist zu hören, wenn sich ein Flugzeug mit Überschallgeschwindigkeit durch die Luft bewegt. (das/dpa)

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