Mit Regenbogenflaggen und bunten Kostümen demonstrierten sie für LGBTQ-Rechte: In der israelischen Küstenstadt Tel Aviv haben Tausende die diesjährige Pride-Parade gefeiert.
IsraelZehntausende Menschen in Tel Aviv feiern größte Pride Parade in Nahost
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Teilnehmer küssen sich während der jährlichen Pride-Parade in Tel Aviv.
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Rund 150.000 Menschen haben in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv am Donnerstag die größte Pride Parade im Nahen Osten gefeiert. Begleitet wurde die Feier von Protesten gegen LGBTQ-feindliche Regierungsmitglieder.
Die israelische Kultur- und Wirtschaftsmetropole Tel Aviv gilt in der Region als Oase der Toleranz gegenüber Lesben, Schwulen, bisexuellen, transsexuellen und queeren Menschen.
Proteste gegen LGTBQ-feindliche Regierungsmitglieder
Die jährlich stattfindende Parade findet in diesem Jahr unter der neuen ultrakonservativen Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu statt. Zu ihr zählen mehrere Kabinettsmitglieder, die in der Vergangenheit homophobe Ansichten äußerten, und Koalitionspartner, die im Parlament immer wieder gegen LGBTQ-Rechte gestimmt haben.
Teilnehmer und Teilnehmerinnen während der jährlichen Pride-Parade in Tel Aviv.
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Viele Israelis befürchten, dass durch die umstrittenen Regierungspläne für eine Justizreform, mit der die Befugnisse des Obersten Gerichts beschränkt werden sollen, Schutzmaßnahmen enden könnten und bestehende Rechte in Frage gestellt werden könnten.
Teilnehmerin Yael Ben Yosef sagte, sie nehme wegen der innenpolitischen Lage an der Parade teil. „Wir müssen zeigen, dass wir da sind, dass wir keine Angst haben und dass sie uns nicht wegsperren können“, sagte die 22-jährige Studentin. „Wir werden weiter kämpfen, bis wir komplett gleichberechtigt sind.“
150.000 Menschen nehmen teil
Wie bei den seit 23 Wochen anhaltenden Protesten gegen die Justizreform war auch bei der Pride Parade immer wieder der Ruf „Demokratie!“ zu hören. Nach Angaben der Stadtverwaltung nahmen 150.000 Menschen an der Veranstaltung in Tel Aviv teil, unter ihnen auch tausende Besucher aus dem Ausland.
Pride Parade in Tel Aviv.
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Einer von ihnen war der 27-jährige Leon Müller aus Frankfurt. Er und sein Freund seien „extra für die Pride“ nach Israel gekommen, sagte er. „Wir haben viel darüber gehört, wir wollen die israelische Pride-Stimmung spüren“, sagte er. (MH / AFP)