Queeres Kölner Jugendzentrum Anyway„Es gibt immer mehr Ressentiments“

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Rabea Maas ist stellvertretende Geschäftsführerin des queeren Jugendzentrums Anyway in Köln. Sie schaut in die Kamera.

Rabea Maas vom queeren Jugendzentrum „anyway“ berät Jugendliche, die vor ihrem Coming-out stehen und Ängste haben.

Rabea Maas spricht im Podcast „Talk mit K“ über die Situation queerer Jugendlicher in Köln und ihre Sorge angesichts einer immer stärkeren AfD. 

Wenn pädagogisch geschultes Personal des queeren Kölner Jugendzentrums „anyway“ in Klassenzimmer geht, um über sexuelle und geschlechtliche Vielfalt aufzuklären, fallen die Reaktionen längst nicht nur positiv aus „Es gibt immer mehr Ressentiments von Schüler*innen, die sagen: Scheiß Schwuchtel. Die sich lustig machen, Ekel ausdrücken oder einfach sagen: Das Thema nervt total“, erzählt Rabea Maas, stellvertretende „anyway“-Geschäftsführerin im Podcast „Talk mit K“. 

„Schwul“ sei auf Schulhöfen immer noch eines der meistbenutzten Schimpfwörter. Umso wichtiger sei es, noch mehr Aufklärung in Klassenzimmern zu betreiben. Ins „anyway“, vor 25 Jahren als erstes queeres Jugendzentrum Europas gegründet, kommen Jugendliche aus Köln, um Spaß zu haben in ihrer Freizeit. Rund 1500 Jugendliche jährlich suchen aber auch Beratung: weil sie zum Beispiel Angst oder Scham davor haben, ihren Freunden, Geschwistern oder Eltern zu erzählen, dass sie schwul oder lesbisch sind, bi, trans, inter oder queer. „Wir raten niemandem zum Coming-out, diese Entscheidung muss immer selbst getroffen werden“, betont Rabea Maas. Manchmal könne es sinnvoll sein, sich zuerst Verbündete außerhalb der Familie zu suchen.

Rabea Maas erklärt im Podcast auch Begriffe aus dem queeren Kontext: „LGBTQI+“, „non-binär“ oder „Cis-Mann“. Maas macht sich angesichts der erstarkenden AFD Sorgen um die Gesellschaft und weitere Angriffe auf queere Menschen. „Wir werden angespannter, aber dadurch in unserer Rolle als Pädagog*innen auch angespornt, noch sichtbarer und politischer zu sein und noch mehr junge Menschen dazu zu ermutigen, für sich einzustehen“, erklärt sie.

Neue Folge jeden Donnerstag

Jeden Donnerstag um 7 Uhr gibt es eine neue Podcast-Folge „Talk mit K“, dem Talkformat des „Kölner Stadt-Anzeiger“. Nach einer Sommerpause startet der Podcast ab Anfang August mit neuen Folgen. Sie können ihn entweder hier oder auf allen gängigen Podcast-Plattformen wie Apple Podcasts, Spotify oder Deezer hören. Suchen Sie dort nach „Talk mit K“ oder „Kölner Stadt-Anzeiger“. Wenn Sie dem Podcast folgen, verpassen Sie keins der künftigen Gespräche. Eine Übersicht aller Podcasts des Kölner Stadt-Anzeiger gibt es hier.

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