Kommentar zu LaschetStaatsmännische Auftritte sollen Pannen vergessen machen

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Merkel und Laschet

Armin Laschet (3.v.l.) mit Kanzlerin Angela Merkel in Schalksmühle

CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet hat noch drei Wochen Zeit, das Kopf-an-Kopf-Rennen mit seinem Konkurrenten Olaf Scholz von der SPD für sich zu entscheiden. Der Ministerpräsident nutzt auf der letzten Phase des Wahlkampfs jede Gelegenheit, um sich als würdiger Nachfolger von Angela Merkel zu inszenieren.

Viel Vertrauen ging durch die Bilder verloren, die einen feixenden Laschet zeigten, während Bundespräsident Steinmeier über die Flut-Opfer sprach. Staatsmännische Auftritte sollen die desaströsen Pannen der letzten Wochen vergessen machen. Dafür werden jetzt alle Register gezogen.

Große Auftritte, starke Bilder

Am Sonntag besuchte Armin Laschet mit der Bundeskanzlerin der Stadt von dem Hochwasser besonders stark betroffene Hagen. Der Termin war zwar nicht öffentlich, schaffte es aber dennoch in die Tagesschau. Am Dienstag spricht Laschet vor dem Bundestag über die Flutkatastrophe. Auch dieser Auftritt wird viel Beachtung finden.

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Am Mittwoch verlässt Laschet die Landtagssitzung, in der der Haushalt eingebracht wird, um nach Paris zu reisen. Dort trifft er den französischen Staatpräsidenten Macron zu einem bilateralen Gespräch.

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Natürlich könnten all diese Termine auch stattfinden, wenn kein Bundestagswahlkampf wäre. Laschet ist häufig in Paris, da er der Bevollmächtige der Bundesrepublik für kulturelle Angelegenheiten ist. Und dass die Kanzlerin sich nach einer Flutkatastrophe für die Aufräumarbeiten interessiert, ist auch kein ungewöhnlicher Vorgang.

Trennstrich zwischen NRW und Berlin ziehen

Dennoch darf nicht der Eindruck entstehen, Laschet nutze die steuerfinanzierte Staatskanzlei als PR-Motor für die Schlussphase seines Wahlkampfs. Der Kanzlerkandidat muss einen klaren Trennstrich zwischen dem Amt in NRW und den Ambitionen in Berlin zu ziehen. Gelingt das nicht, könnten die Vorwürfe zum Sargnagel seiner ohnehin schwierigen Mission werden.

Die SPD sollte sich allerdings mit Kritik zurückhalten. Olaf Scholz reiste am Montag ebenfalls nach Paris. Nicht als Kanzlerkandidat, sondern in seiner Funktion als Bundesfinanzminister.  

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