Mit KamerasPolen beginnt in Kürze mit Bau einer Barriere an Belarus-Grenze

Lesezeit 2 Minuten
Neuer Inhalt

Migranten versammeln sich vor einem Stacheldrahtzaun am Kontrollpunkt Kuznica, polnische Polizisten bewachen die Grenze.

Warschau – Polen will noch in diesem Jahr mit dem Bau einer dauerhaften Befestigung an der Grenze zu Belarus beginnen. Die Bauarbeiten sollen an vier Grenzabschnitten gleichzeitig starten, schrieb Polens Innenminister Mariusz Kaminski am Montag auf Twitter. Es solle rund um die Uhr gebaut werden. Hintergrund ist der Andrang von Migranten aus Krisengebieten, die über Belarus illegal in die EU einreisen wollen.

Die Regierung in Warschau und die EU werfen dem belarussischen Machthaber Alexander Lukaschenko vor, in organisierter Form Flüchtlinge aus Krisenregionen an die EU-Außengrenze zu bringen. Vermutet wird, dass er sich damit für Sanktionen rächen will, die die EU wegen der Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der Opposition in Belarus erlassen hat.

Bewegungsmelder und Kameras an Barriere

Polen hat bereits einen provisorischen Zaun entlang der Grenze errichtet. Dabei handelt es sich um einen Stacheldrahtverhau von etwa 2,50 Metern Höhe. Dieser soll nun von einer dauerhaften Barriere von 5,5 Metern Höhe ersetzt werden, die mit Bewegungsmeldern und Kameras ausgerüstet ist. Für das Projekt ist ein Etat von umgerechnet 366 Millionen Euro vorgesehen.

Das könnte Sie auch interessieren:

Polnische Regierungsvertreter reden von einer „Barriere“ oder „Sperre“ - sie vermeiden den Begriff „Mauer“, den die Opposition verwendet. Die Grenzbefestigung soll auf einer Länge von insgesamt 180 Kilometern in der Woiwodschaft Podlachien entstehen. Weiter südlich, in der Woiwodschaft Lublin, bildet der Fluss Bug eine natürliche Barriere zwischen beiden Ländern. Polens Grenze zu Belarus, die auch eine EU-Außengrenze ist, hat insgesamt eine Länge von 418 Kilometern. (dpa)

KStA abonnieren