Bundesweite DrohmailsSuche nach weiteren Verdächtigen läuft

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Rathaus Köln dpa

Streifenwagen stehen nach einer Bombendrohung gegen das Kölner Rathaus vor dem Gebäude. 

Berlin – Nach Drohmails gegen Politiker und Behörden in ganz Deutschland sucht die Berliner Generalstaatsanwaltschaft nach möglichen weiteren Tatbeteiligten. Indes neigen sich die Ermittlungen gegen einen 31-Jährigen dem Ende zu, wie der Leitende Oberstaatsanwalt Dirk Feuerberg der Deutschen Presse-Agentur sagte.

Die Generalstaatsanwaltschaft in der Hauptstadt führt die bundesweiten Ermittlungen zu den Mails, bei denen von einem rechtsextremistischen Hintergrund ausgegangen wird. Schreiben waren demnach mit „Nationalsozialistische Offensive“ unterzeichnet worden.

Sprengkörper wurden aber nicht gefunden

Sie gingen an Behörden in Hamburg, Schleswig-Holstein, Brandenburg und Baden-Württemberg. Gedroht wurde mit Bomben, aber auch mit Exekutionen auf offener Straße. Rathäuser, Bahnhöfe, ein Finanzamt und auch ein Kindergarten wurden evakuiert. Sprengkörper wurden aber nicht gefunden.

Der 31-jährige Verdächtige war Anfang April in Schleswig-Holstein gefasst und später in eine Haftanstalt nach Berlin überführt worden. Gegen ihn wird nach Angaben von Feuerberg wegen versuchter Nötigung in besonders schwerem Fall, Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten sowie wegen Anleitung zur Begehung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat ermittelt. Der Verdächtige soll sich demnach aus dem Internet Anleitungen zum Bombenbauen heruntergeladen haben.

In einem zweiten Komplex ermittle die Berliner Staatsanwaltschaft zu Mails, die von einem sogenannten „Staatsstreichorchester“ verschickt worden sein sollen, hieß es. Die angebliche Gruppierung soll 100 Millionen Euro in der Kryptowährung „Monero“ gefordert haben. Andernfalls werde eine neue Terrorgruppe entstehen.

In beiden Komplexen soll es nach Angaben von Ermittlern um mehrere Hundert Drohmails gehen. (dpa) 

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