Dinner mit Kanye WestPence fordert Entschuldigung von Trump

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Der ehemalige Vizepräsident Mike Pence spricht beim jährlichen Führungstreffen der Republican Jewish Coalition, Freitag, 18. November 2022, in Las Vegas. Er hebt die Faust in die Luft und schaut ernst.

Trumps ehemaliger Vize-Präsident Mike Pence spricht sich nun gegen ihn aus. (Archivfoto)

Der ehemalige Vize-Präsident Mike Pence kritisiert seinen früheren Chef Donald Trump. Ein Dinner mit Kanye West und Nick Fuentas sei falsch. 

Der als einst als treuer Stellvertreter von US-Präsident Donald Trump bekannte Republikaner Mike Pence hat seinen früheren Chef für ein Abendessen mit Rapper Kanye West kritisiert. Trumps Dinner, bei dem auch der rechtsextreme Nationalist Nick Fuentes dabei war, verlange nach einer öffentlichen Entschuldigung, sagte Pence am Montag, 28. November, (Ortszeit) dem Sender NewsNation.

„Ich denke, der Präsident hat ein äußerst schlechtes Urteilsvermögen bewiesen, als er diesen Personen einen Platz am Tisch einräumte.“ Sowohl Fuentes als auch West, der sich mittlerweile Ye nennt, sind bekannt dafür, Verschwörungstheorien und antisemitische Parolen zu verbreiten. „Es war falsch von Präsident Trump, einem weißen Nationalisten, einem Antisemiten und einem Holocaust-Leugner einen Platz am Tisch zu geben, und ich denke, er sollte sich dafür entschuldigen“, sagte Pence.

Donald Trump: „Kanye West äußerte keinen Antisemitismus“

Er glaube zwar nicht, dass Trump ein Antisemit oder Rassist sei - sonst hätte er nicht für ihn gearbeitet. Allerdings sollte Trump die „hasserfüllte Rhetorik“ seiner Gäste öffentlich verurteilen. Trump hatte West und Fuentes vergangene Woche in seinem Anwesen Mar-a-Lago im US-Bundesstaat Florida empfangen. Als es daraufhin Kritik hagelte, behauptete er, Fuentes nicht gekannt zu haben. Über West schrieb Trump in dem von ihm mitgegründeten Netzwerk „Truth Social“: „Wie auch immer, wir kamen gut miteinander aus, er äußerte keinen Antisemitismus.“

Der 63-jährige Pence war einst ein loyaler Verbündeter Trumps, distanzierte sich aber zuletzt von seinem ehemaligen Vorgesetzten. Jüngst erklärte er, über eine Präsidentschaftskandidatur nachzudenken und dann auch bereit zu sein, gegen Trump anzutreten. Der 13 Jahre ältere Ex-Präsident hatte vor knapp zwei Wochen erklärt, für die Republikaner 2024 noch einmal ins Rennen um das Weiße Haus gehen zu wollen. (dpa)

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