„Wir werden nicht mehr ruhen“Grünen-Chef warnt Teheran vor Hinrichtung von Deutsch-Iraner

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Omid Nouripour, Bundesvorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen, bei einer Rede.

Der Grünen-Chef Omid Nouripour hat dem Iran eine Warnung ausgesprochen.

An eine Normalisierung der Beziehungen mit dem Iran sei nicht mehr zu denken, so der Co-Vorsitzende der Grünen, der selbst die iranische Staatsangehörigkeit besitzt.

Grünen-Chef Omid Nouripour hat den Iran vor der Hinrichtung des Deutsch-Iraners Djamshid Sharmahd gewarnt. Er wolle eine „sehr klare Warnung“ an das dortige Regime aussprechen, sagte Nouripour am Montag in Berlin.

„Wenn ein deutscher Staatsbürger im Iran hingerichtet wird, dann wird das keinen Status quo ante mehr geben mit diesem Regime.“ Es werde also nichts mehr sein wie vorher. „Wir werden nicht mehr ruhen, bis wir klar Druck gemacht haben und bis wir diejenigen, die dafür verantwortlich sind, auch zur Rechenschaft gezogen haben“, kündigte Nouripour an. Eine Normalisierung der Beziehungen mit dem Iran sei unter diesen Vorzeichen „komplett unvorstellbar“.

Iran: Djamshid Sharmahd zum Tode verurteilt

Ein Revolutionsgericht hatte den 67-jährigen Sharmahd in einem umstrittenen Prozess unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht, wie vor zwei Wochen bekannt geworden war. Die Bundesregierung wies als Reaktion auf das Todesurteil zwei iranische Diplomaten aus.

Sharmahd sei bei einem Schauprozess verurteilt worden, habe fast 1000 Tage in Isolationshaft verbracht und sei gefoltert worden, sagte Nouripour. Weder habe er einen Zugang zu konsularischer Betreuung bekommen noch einen Rechtsbeistand wählen können. (dpa)

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