An mehreren Schulen in Nordrhein-Westfalen sind Mails mit identischen Drohungen eingegangen. Die Polizei glaubt nicht an eine reale Gefahr - trotzdem fiel teilweise der Unterricht aus.
Drohmails an SchulenUnterricht an einigen NRW-Schulen ausgesetzt

Die Polizei prüft Drohschreiben, die an mehreren Schulen in Nordrhein-Westfalen eingegangen sind. (Symbolbild)
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Massenhaft verschickte Drohschreiben haben an zahlreichen Schulen in Nordrhein-Westfalen und anderen Bundesländern für Aufregung gesorgt. An zwei Schulen in NRW wurde laut Schulministerium daraufhin der Unterricht vorsichtshalber beendet und die Schüler wurden vorzeitig ins Wochenende geschickt. Die Polizei ging allerdings nicht davon aus, dass irgendwo tatsächlich die Gefahr einer Gewalttat besteht.
Die Drohschreiben mit identischem Inhalt waren per Mail an den Schulen eingegangen und am Morgen entdeckt worden. Wie viele insgesamt betroffen waren, konnten die Ermittlungsbehörden zunächst nicht sagen. Schon allein die Masse der verschickten Mails mache es unwahrscheinlich, dass tatsächlich eine konkrete Gefahr bestehen könne, hieß es. Die Polizei fuhr in einigen Städten trotzdem vorsichtshalber verstärkt Streife.
Schulen in Gelsenkirchen und Iserlohn schließen
In Gelsenkirchen reagierte ein Schulleiter auf die Drohung und ließ den Unterricht kurzfristig ausfallen. An einer Schule in Iserlohn im Sauerland wurden alle Schülerinnen und Schüler um 10.00 Uhr vorzeitig nach Hause geschickt.
Auch Schulen in Paderborn erhielten die Mail. In Essen waren mindestens sieben Schulen betroffen. „Aktuell haben wir keine konkreten Hinweise auf eine ernstzunehmende Gefährdungslage“, sagte ein Polizeisprecher dort. In den allermeisten Schulen lief der Unterricht deshalb wie geplant. Zum genauen Inhalt der Schreiben machten die Behörden zunächst keine Angaben.
„Bundesweites Phänomen“
Auch in Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Rheinland-Pfalz erhielten Schulen am Morgen Drohmails. Ein Sprecher des bayerischen Landeskriminalamts sagte, vieles deute auf eine gezielte, bundesweite Aktion hin.
Die Inhalte der Mails seien sehr ähnlich. Zu Details wollte er sich nicht äußern. Auch das LKA Hessen teilte auf Anfrage mit, dass es sich um ein bundesweites Phänomen handele.
Zuletzt Aufregung um Drohschreiben in Duisburg
Zuletzt hatten Drohschreiben, die an Schulen in Duisburg gegangen waren, zu großen Einschränkungen beim Unterricht geführt. Insgesamt vier E-Mails mit Drohungen und rechtsradikalem Inhalt waren vor gut einem Monat an Duisburger Schulen eingegangen. Zunächst war deshalb der Präsenzunterricht für rund 18.000 Schülerinnen und Schüler an 20 Duisburger Schulen ausgefallen.
Wenige Tage später ging eine weitere Drohmail ein, die sich mit teils rassistischem Hintergrund gegen das Duisburger Max-Planck-Gymnasium richtete - dort sollen vier Jugendliche versucht haben, die aufgeladene Stimmung zu nutzen und mit dem Drohschreiben eine Prüfung zu verhindern. Die Ermittlungen in beiden Duisburger Fällen laufen noch. (dpa)