„Das ist mir zu plump“FDP-Politiker greift Robert Habeck wegen Dusch-Tipps an

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Habeck DPA 150722

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) mahnt die Bürger, Energie zu sparen.

Berlin – Die Dusch-Tipps von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) sorgen weiterhin für Streit innerhalb der Ampel-Koalition. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hat den Grünen-Politiker nun heftig für seine Energiespar-Tipps an die Bevölkerung kritisiert.

„Aus meiner Sicht tut er zu wenig“, sagte Djir-Sarai, der Nachfolger des jetzigen Bundesverkehrsministers Volker Wissing der „Neuen Berliner Redaktionsgesellschaft“. Im März sei bereits klar gewesen, dass Russland den Gashahn zudrehen würde. „Robert Habeck hat zu lange gebraucht, um die Kohlekraftwerke zu reaktivieren.“

Bundesregierung verlängert wegen Energiekrise Laufzeit von Kohlekraftwerken

Die Bundesregierung hatte aufgrund der anhaltenden Energiekrise zuletzt die Laufzeiten für Braunkohlekraftwerke verlängert, um weniger Gas verstromen zu müssen und Deutschland für den Winter abzusichern. Habeck hatte die Bevölkerung zudem aufgerufen, Energie zu sparen.

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Vor allem die Idee des Grünen-Politikers, kürzer zu duschen, stößt Djir-Sarai sauer auf: „Aufgabe des Wirtschaftsministers ist es, Versorgungssicherheit zu gewährleisten und nicht Duschtipps zu geben. Das ist mir, offen gestanden, ein wenig zu plump.“

Der FDP-Generalsekretär widerspricht damit teilweise der Bundesnetzagentur, die in einem aktuellen Modell zur Versorgungssicherheit betont, dass „die inländische Verbrauchsreduktion zur Sicherstellung der eigenen Versorgungssicherheit und zur notwendigen Versorgung der Nachbarländer“ entscheidend sei.

Djir-Sarai mit scharfer Kritik an Dusch-Tipps von Robert Habeck

Die Bundesregierung geht davon aus, dass die Bürgerinnen und Bürger für das laufende Jahr hohe Nachzahlungen bei Strom- und Gaskosten erwarten. Aufgrund dessen hatten Habeck und weitere Spitzenpolitiker dazu aufgerufen, bereits jetzt an verschiedenen Stellen Energie zu sparen.

Um die Bevölkerung teilweise zu entlasten, hatte die Ampel-Koalition bereits im Juni das 9-Euro-Ticket und den Tank-Rabatt eingeführt. Vor allem der von der FDP geforderte Tank-Rabatt wurde allerdings kritisiert. Grund dafür war der geringe Effekt, den Verbraucher an der Tanksäule gespürt haben. (shh)

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