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Debatte um Nato-Beitritt von Schweden und FinnlandErdogan empfängt US-Außenminister Blinken in Ankara

Lesezeit 2 Minuten
US-Außenminister Antony Blinken und der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Ankara.

Blinkens Besuch stand im Zeichen des verheerenden Erdbebens im syrisch-türkischen Erdbebengebiet vor zwei Wochen.

Der Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands gilt als ein Streitthema zwischen den USA und der Türkei, worüber die beiden Politiker sprechen werden.

Bei seinem ersten Türkei-Besuch seit seinem Amtsantritt als US-Außenminister trifft Antony Blinken am Montag den türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan in Ankara. Neben dem Ukraine-Konflikt dürfte Ankaras Blockade der Nato-Beitrittspläne von Schweden und Finnland im Zentrum der Gespräche stehen. Auch ein Austausch über türkische Pläne zum Kauf von US-Kampfjets vom Typ F-16 wird erwartet. Blinken war am Sonntag in der Türkei eingetroffen.

Sein Besuch stand auch im Zeichen des verheerenden Erdbebens im syrisch-türkischen Erdbebengebiet vor zwei Wochen. Blinken versprach zusätzliche US-Hilfe im Umfang von 100 Millionen Dollar. Gemeinsam mit seinem türkischen Kollegen Mevlüt Cavusoglu überflog der US-Außenminister das Katastrophengebiet. Bei dem Treffen mit Erdogan am Montag dürfte der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine eine bedeutende Rolle spielen.

USA setzen im Ukraine-Konflikt auf die konstruktive Rolle der Türkei

Die USA setzen dabei auf die konstruktive Rolle ihres Verbündeten Ankara. Seit Beginn des Konflikts vor knapp einem Jahr hat sich Erdogan, der gute Beziehungen zu Kiew und Moskau unterhält, mehrfach als Vermittler angeboten. Die Beziehungen zwischen Washington und Ankara werden von mehreren Konfliktthemen überschattet, darunter der geplante Nato-Beitritt Schwedens und Finnlands.

Die Türkei sperrt sich bisher dagegen, dem geplanten Beitritt der beiden nordischen Länder zu dem Verteidigungsbündnis zuzustimmen. Auch der von der Türkei angestrebte Kauf von US-Kampfjets vom Typ F-16 belastet das bilaterale Verhältnis der Nato-Partner. Der Verkauf der Kampfflugzeuge wird vom US-Kongress wegen der Menschenrechtslage in der Türkei und Ankaras Drohgebärden gegen Griechenland blockiert.

Ein weiterer Streitpunkt ist der Umgang mit der Kurdenmiliz YPG. Die YPG-Einheiten, die bei der Vertreibung der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) aus Syrien und insbesondere bei der Verteidigung der an der Grenze zur Türkei gelegenen nordsyrischen Stadt Kobane eine entscheidende Rolle spielten, werden von den USA unterstützt. Die Türkei hingegen wirft der Miliz vor, ein Ableger der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu sein, und stuft sie deshalb als „terroristisch“ ein. (afp)

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