MedienberichtEinleitung von Fukushima-Kühlwasser steht kurz bevor

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Ein Sprecher von Tokyo Electric Power Company Holdings (TEPCO), spricht während einer Führung durch das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi über die geplante Ablassung des aufbereiteten Kühlwassers ins Meer.

Ein Sprecher von Tokyo Electric Power Company Holdings (TEPCO), spricht während einer Führung durch das Kernkraftwerk Fukushima Daiichi über die geplante Ablassung des aufbereiteten Kühlwassers ins Meer.

Die Wassereinleitung soll bereits in wenigen Tagen beginnen. Japans Atomaufsichtsbehörde hatte Anfang Juli die Genehmigung erteilt.

Japan wird einem Medienbericht zufolge voraussichtlich gegen Ende dieses Monats mit der umstrittenen Einleitung aufbereiteten Kühlwassers aus der Atomruine Fukushima ins Meer beginnen.

Wie die auflagenstärkste Zeitung des Landes, „Yomiuri Shimbun“, am Montag unter Berufung auf informierte Kreise berichtete, wird Regierungschef Fumio Kishida am 20. August mit den zuständigen Ministern seines Kabinetts zusammenkommen und den genauen Zeitpunkt der Wassereinleitung entscheiden. Voraussichtlich werde damit noch diesen Monat begonnen.

Fukushima: 2011 zerstörte Reaktoren weiterhin in Wasser gekühlt

Im AKW Fukushima Daiichi war es 2011 in Folge eines Erdbebens und Tsunamis zu Kernschmelzen gekommen. Die zerstörten Reaktoren müssen weiterhin mit Wasser gekühlt werden, das in Tanks gelagert wird. Dort lagern schon über 1,3 Millionen Tonnen.

Laut dem Betreiber Tepco geht nun der Platz aus. Daher soll das Wasser über einen ein Kilometer langen ins Meer gebauten Tunnel in den Pazifik geleitet werden. Vor der Verklappung wird das Wasser behandelt. Das System kann 62 Radionuklide herausfiltern – bis auf das radioaktive Isotop Tritium.

Fukushima: Tepco will Kühlwasser in Meer leiten

Tepco will das Wasser daher soweit verdünnen, dass die Tritiumkonzentration auf rund 1500 Becquerel pro Liter sinkt, was weniger als einem Vierzigstel der nationalen Sicherheitsnorm entspreche. Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hatte dem Plan zugestimmt. Japan erfülle internationale Sicherheitsstandards.

Die Auswirkungen auf Mensch und Umwelt seien „vernachlässigbar“. Örtliche Fischer sind aber weiter dagegen. Auch China lehnt den Plan ab und verschärft Importkontrollen für japanische Lebensmittel. Die Verklappung wird schätzungsweise rund 30 Jahre in Anspruch nehmen. (dpa)

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