Eine Interview-Aussage von CSU-Chef Markus Söder über die deutsche Industrie sorgt für scharfe Kritik aus den Reihen von Grünen und Linken.
„Gruseliges Frauenbild“Grüne werfen Söder Sexismus nach Unterleibs-Vergleich vor

Die Debatte reiht sich ein in eine Serie provokanter Wortmeldungen des CSU-Vorsitzenden.
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Mit einem umstrittenen Satz zur wirtschaftlichen Bedeutung von Auto-, Maschinenbau- und Chemieindustrie hat Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) für Empörung gesorgt. In einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung sagte Söder: „Ohne Auto, Maschinenbau und Chemie ist Deutschland eine Dame ohne Unterleib.“
Die Bundesvorsitzende der Grünen, Franziska Brantner, warf Söder daraufhin „Sexismus“ und ein „gruseliges Frauenbild“ vor. „Ohne Grünen-Hass und Würstchen wäre Söder wohl selbst ein Mann ohne Aufmerksamkeit“, so Brantner in einem ironisch zugespitzten Kommentar auf der Plattform X.
Die Äußerung sei nicht nur aus der Zeit gefallen, sondern reproduziere stereotype Denkmuster, so der Tenor aus der Partei.
Auch aus anderen politischen Lagern und in Sozialen Netzwerken kamen kritische Stimmen.
Grüne und Linke attestieren Markus Söder „gruseliges Frauenbild“
Die stellvertretende Linken-Fraktionsvorsitzende Nicole Gohlke meldete sich bei X zu Wort, attestierte Söder ebenfalls ein „gruseliges Frauenbild“ und fügte an: „Für den Food-Influencer aus Bayern scheint eine Frau offenbar nur dann etwas wert zu sein, wenn man sie für die Fortpflanzung benutzen kann.“
Die Debatte reiht sich ein in eine Serie provokanter Wortmeldungen des CSU-Vorsitzenden, die regelmäßig für Aufsehen sorgen und nun erneut Diskussionen über Ton und Inhalt politischer Kommunikation anstoßen. Zuletzt hatte auch der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) scharfe Kritik an Söder geäußert.