Markus Söder schenkt Hendrik Wüst als Glücksbringer im NRW-Wahlkampf eine Söder-Grillschürze. Anschließend erteilt er ihm eine Absage.
Auftritt in BocholtSöder mit Pizza und Bratwurst im NRW-Wahlkampf – Lauterbach übt Kritik

Markus Söder (CSU) steht auf der Bühne und zeigt eine Grillschürze mit der Aufschrift „#SÖDERGRILLT“.
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Bayern Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hat Hendrik Wüst (CDU) im NRW-Wahlkampf unterstützt und sich bei einem gemeinsamen Auftritt zur Debatte um neue Schulferientermine geäußert. Dem NRW-Ministerpräsidenten erteilte er dabei eine kategorische Absage. „Lieber Hendrik, die Ferien bleiben auch so, wie sie sind. Es tut mir wirklich leid“, sagte Söder zu seinem Amtskollegen bei einer Wahlkampfveranstaltung der CDU in Wüsts Wahlkreis Bocholt.
„Ihr könnt ja tauschen, ihr könnt das ja machen, wie ihr wollt“, erklärte Söder. Aber was Bayern betrifft: „Auf keinen Fall. Wir ändern die Ferien nicht.“ Selbst bei aller Freundlichkeit „für dich“ oder selbst wenn es der Bundeskanzler wollte: „No chance“, bekräftige der CSU-Politiker seinen Standpunkt.
Markus Söder unterstützt Hendrik Wüst im NRW-Wahlkampf
Nordrhein-Westfalens Bildungsministerin Dorothee Feller (CDU) hatte im Juli eine Änderung der Sommerferienregelung gefordert. NRW hätte auch gern einmal einen späteren Ferienstart.
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Söder trat auf Einladung von Wüst gemeinsam mit ihm im Heimatwahlkreis des NRW-Ministerpräsidenten auf. Vor seinem Wahlkampfauftritt gönnte sich der Söder eine „Pizza Salsiccia mit Oliven“ zu „Stärkung“, wie er auf seinen Social-Media-Plattformen schrieb.
Karl Lauterbach kommentiert Essverhalten von Markus Söder
Ein entsprechendes Bild sowie der Hashtag #söderisst lieferte der CSU-Politiker mit. Der bayerische Ministerpräsident gibt insbesondere auf Instagram regelmäßig Einblicke in sein Essverhalten.
Eine Reaktion auf die neueste Ausgabe von „Söder isst“ kam vom Kölner SPD-Politiker und ehemaligen Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. „Gramweise (sic) Salz und gesättigtes Fett. Hoffentlich nur ein Gelegenheitsgenuss…“, kommentierte Lauterbach Söders Post mit Blick auf den hohen Fett- und Salzgehalt.
Im Anschluss an die Wahlkampfveranstaltung gab es für Söder eine Bratwurst, wie ein weiteres von ihm veröffentlichtes Foto auf Social Media zeigt. Immerhin, neben seinen Mahlzeiten präsentierte Söder in einigen Fotos auf Instagram auch Einblicke in seinen Wahlkampfauftritt.
Deutliche Kritik an Söders Leidenschaft, sich mit Essen abbilden zu lassen und dann mit den Fotos seine Social-Media-Kanäle zu fluten, hatte zuletzt auch Robert Habeck geäußert. „Dieses fetischhafte Wurstgefresse ist doch keine Politik“, so Habeck, der sich aus der Politik zurückzieht.
Kritik an Söders hohen Ausgaben für PR (laut Planungen über 7 Millionen) Euro äußerte in der Vergangenheit auch die SPD. „In Zeiten, in denen jeder Cent umgedreht werden muss und viele Städte und Gemeinden sogar die Kitagebühren erhöhen müssen, will der Ministerpräsident das Geld für seine eigene Selbstdarstellung sogar noch um mehr als eine Million Euro erhöhen“, kritisierte SPD-Fraktionschef Florian von Brunn im Sommer 2024. Zu den Ausgaben von Söders Werbe-Budget gehören unter anderem die Kosten für Fotografen.
Der CSU-Politiker zeigte sich von der Kritik und Habecks Kommentar unbeeindruckt und kündigte an, er werde weiterhin „mit Freude bayerische Weiß- und fränkische Bratwürste essen“.
Dass er seiner Linie treu bleibt, bewies Söder auch beim Auftritt in Bocholt auf der Bühne. Seine Vorliebe für Bratwürste machte er auch hier zum Thema. Der Ministerpräsident von Bayern schenkte Hendrik Wüst eine Grillschürze mit der Aufschrift „#SÖDERGRILLT“.
In NRW werden in den 396 Städten und Gemeinden sowie 31 Kreisen am 14. September Stadt- und Gemeinderäte, Kreistage, Oberbürgermeister, Bürgermeister und Landräte gewählt. (pst mit dpa)