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Krieg in NahostMenschenrechtler schlagen Alarm - Hinrichtungen und Willkür im Iran

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Ein Gefängniskomplex in Teheran wurde bei einem israelischen Angriff am Mittwoch zerstört.

Ein Gefängniskomplex in Teheran wurde bei einem israelischen Angriff am Mittwoch zerstört. 

Die Menschenrechtslage im Iran spitzt sich laut Beobachtern dramatisch zu: Gefangene würden verlegt, Medikamente entzogen - und weitere Menschen hingerichtet. Ein schwedisch-iranischer Forscher sei spurlos verschwunden.

Menschenrechtler warnen rund zwei Wochen nach Beginn des Kriegs mit Israel vor einer weiteren Verschlechterung der Situation im Iran. Nahezu geschlossen sei die iranische Demokratiebewegung der Ansicht, dass ein Fortbestehen der aktuellen Regierung „zu einem Blutbad führen“ werde, erklärte die deutsche Sektion der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte am Mittwoch in Frankfurt. Nach Zerstörungen am Evin-Gefängnis bei einem israelischen Angriff sorgten sich zudem Familienangehörige um dort festgehaltene politische Gefangene.

Laut Mitteilung wurden Inhaftierte mit vorgehaltener Waffe in das überfüllte Zentralgefängnis Teheran verlegt. Die hygienischen Bedingungen dort seien katastrophal, die Häftlinge schliefen auf dem Boden. Gefangene hätten bei der Verlegung keine Medikamente mitnehmen dürfen. Die Menschenrechtler sorgten sich zudem um den zum Tode verurteilten schwedisch-iranischen Wissenschaftler Ahmadreza Djalali.

Er sei aus dem Zentralgefängnis Teheran gebracht worden, und sein neuer Aufenthaltsort sei nicht bekannt. Viele zuvor in Evin inhaftierte Frauen seien Berichten zufolge in das Frauengefängnis Qarchak gebracht worden, in dem die Haftbedingungen ebenfalls kritisch seien.

Neue Hinrichtungen und Festnahmen

Auch sei es erneut zu Hinrichtungen gekommen, so am Mittwochmorgen in der Stadt Urmia. Drei Männer wurden den Angaben entsprechend als angebliche israelische Spione hingerichtet.

Weitere Personen wie der Menschenrechtsaktivist Hossein Ronaghi seien verhaftet worden. Weitere Festnahmen seien zu erwarten, warnt die Menschenrechtsorganisation. (dpa)